Der Winter trifft Österreich mit voller Wucht! Der österreichische Wetterdienst GeoSphere Austria (ZAMG) hat in mehreren Regionen des Alpenlandes die Warnstufen 2 (Orange) und 3 (Rot) ausgegeben. Es sei von heute an bis Anfang kommender Woche mit extremem Regen und Schneefall zu rechen. Besonders betroffen sind der Osten des Landes, die Bundesländer Tirol, Salzburg und die Steiermark. Wer sich in den nächsten Tagen in den Alpen aufhält, sollte äußerst vorsichtig sein – es drohen Überschwemmungen, Lawinen, Verkehrsbehinderungen und Stromausfälle.
Extreme Niederschläge in Österreich
Von heute bis Anfang nächster Woche erwarten die Alpenregionen im Norden und Osten des Landes teils extrem hohe Niederschlagsmengen. Diese außergewöhnliche Wetterlage verdanken wir einem Tiefdruckgebiet über Norditalien, das warme, feuchte Luft nach Österreich bringt, während gleichzeitig kalte Luft aus dem Nordwesten Europas einströmt. In Kombination mit den Alpen entstehen dadurch teils starke sogenannte Stauniederschläge. Besonders für spannend wird es für alle SchneeliebhaberInnen: Die Schneefallgrenze soll von aktuell rund 1.600 Meter auf rund 1.000 Meter sinken. In manchen Regionen kann es sogar in noch tiefer gelegenen Gebieten weiß werden!
Wetterwarnungen der Stufen 2 und 3
Der größten Regenmengen werden wohl im Osten Österreichs erwartet. Dabei soll es vor allem in den nördlichen Teilen des Burgenlandes, in Wien und einem großen Teil von Niederösterreich teils lang anhaltend und ergiebig regnen. In diesen Gebieten gilt derzeit die Warnstufe 3, also Rot. Weiter nördlich, in ganz Oberösterreich, im westlichen Teil von Niederösterreich, in einem Großteil von Salzburg, im östlichen Tirol und in der nördlichen Hälfte der Steiermark gilt aktuell die Warnstufe 2, also Orange, vor extremen Regenfällen. Doch auch vor extremen Schneefällen wird gewarnt.
Es gilt dazu eine von GeoSphere Austria herausgegebene Wetterwarnung der vor länger anhaltenden Schneefällen der Stufe 2 (Gelb), unter anderem für Teile von Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark sowie Nieder- und Oberösterreich gilt.
100 bis 200 Millimeter Regen
GeoSphere Austria sprach gestern von 100 bis 200 Millimetern Regen, wobei 1 Millimeter einem Liter Wasser pro Quadratmeter entspricht. In den Höhenlagen bedeutet das rasch einen Meter Schnee, doch einige Wettermodelle gehen sogar von zwei bis vier Metern Schnee im Hochgebirge aus. Laut der Wetterredaktion des ORF wird in den kommenden Tagen so viel Regen fallen wie sonst in mehreren Monaten. AnwohnerInnen in der Nähe von Flüssen oder Bächen werden aufgefordert, wertvolle Gegenstände aus Kellern zu sichern und ihre Häuser mit Sandsäcken vor den erwarteten Wassermassen zu schützen.
Rettungskräfte stehen bereit
Aufgrund des heftigen Regens müssen Einwohner und Touristen mit verschiedenen Szenarien rechnen. Die Rettungskräfte stehen bereit, um bei Bedarf sofort einzugreifen. Im Notfall können am Wochenende bis zu 1.000 Soldaten österreichischen Bundesheers eingesetzt werden. GeoSphere Austria warnt zudem davor, dass es lokal zu Überschwemmungen kommen kann, wenn Bäche und Flüsse über die Ufer treten. Dabei besteht eine erhebliche Gefahr von Schlammlawinen und Murenabgängen. Durch den starken Schneefall in höheren Lagen können Äste und Bäume unter der Last brechen und auf Stromleitungen stürzen. Da die Bäume noch voller Blätter sind, stellt der vorhergesagte Schnee eine besondere Belastung dar. Vor winterlichen Bedingungen wird auf Straßen wie dem Radstädter Tauernpass, dem Triebner Tauernpass, dem Arlbergpass sowie auf höher gelegenen Abschnitten der Tauernautobahn und dem Brennerpass gewarnt.
Alle Menschen vor Ort werden aufgefordert, sich entsprechend zu verhalten und besonders vorsichtig zu sein. Der Straßenbetreiber ASFINAG empfiehlt, möglichst zu Hause zu bleiben und nur im Notfall mit dem Auto zu fahren.
Starke bis stürmische Winde
Die Niederschläge werden von starken bis stürmischen Winden aus nördlichen Richtungen begleitet. Bis einschließlich Sonntag können dabei Windböen von 70 bis 90 km/h auftreten, mit Spitzenwerten vorwiegend im Hochgebirge. Auch hier liegt der Schwerpunkt in der östlichen Hälfte Österreichs.