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Unvorbereitete Wanderer verursachen Rettungsaktionen in den Alpen

Rettungshelikopter

Jedes Jahr müssen Bergretter in den Alpen dutzende Male ausrücken, um Wanderer zu retten, die sich ohne die richtige Vorbereitung oder Ausrüstung in die Berge begeben. Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit: Sowohl in Tirol und Salzburg (Österreich) als auch in den Dolomiten (Italien) gerieten Wanderer in Not. In allen Fällen spielte die falsche Ausrüstung eine große Rolle - primär das Tragen normaler Turnschuhe.

Mit Turnschuhen auf dem Weg zum Berggipfel

Im Rofangebirge in Tirol mussten die Rettungskräfte am Sonntagnachmittag für zwei finnische Wanderer, einen 28-jährigen Mann und eine 25-jährige Frau, ausrücken. Sie waren von der Bergstation der Rofangondelbahn bei Eben am Achensee gestartet und folgten einer GPS-Route, die sie aus dem Internet heruntergeladen hatten. Die Route führte sie zunächst zum Krahnsattel und dann über einen steilen, teilweise schneebedeckten Hang hinauf zum Gipfel des Clesida auf 2.080 Metern.

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Nur mit festen Schuhen in die Berge

Es ging nicht mehr vor oder zurück

Auf einem steilen Abhang kamen sie schließlich nicht mehr weiter. Als es zu gefährlich wurde, weiterzuklettern oder umzukehren, schlugen sie Alarm. Die Rettungskräfte stellten fest, dass die beiden nur mit normalen Sportschuhen unterwegs waren, die für diese Verhältnisse definitiv nicht geeignet waren. Bergretter aus Kramsach stiegen zu ihnen auf und begleiteten sie sicher zurück zur Bergstation der Gondelbahn. Die Wanderer blieben glücklicherweise unverletzt.

Familien verirrten sich im Nebel

Auch auf dem Schafberg im Salzkammergut (Salzburg, Österreich) fand am vergangenen Wochenende ebenfalls eine Rettungsaktion statt. Zwei Familien aus Niederösterreich und Deutschland hatten sich gemeinsam auf den Weg zum Gipfel des Schafbergs gemacht. Nachdem sich die geplante Route als gesperrt herausgestellt hatte, wichen sie auf eine Alternative aus. Bei dichtem Nebel verirrte sich die Gruppe und landete in steilem, teilweise schneebedecktem Gelände. Aufgrund des schwierigen Geländes, der beginnenden Unterkühlung, der Panik und der sich verschlechternden Wetterbedingungen sahen sie weder einen Weg vor noch zurück.

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Im dichten Nebel ist es schwierig sich zurecht zu finden

Notruf

Gegen 16:30 Uhr wurde ein Notruf abgesetzt. Die Retter wurden mit einem Polizeihubschrauber in der Nähe des Ortes abgesetzt, aber eine direkte Seilrettung war aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse nicht möglich. Schließlich gelang es den Rettern, die Familien über ein behelfsmäßiges Seilsystem in sicheres Gelände zu führen und sie dann unverletzt mit dem Hubschrauber zu evakuieren. Unglaubliches Detail: Einige Mitglieder der Gruppe waren nur mit kurzen Hosen bekleidet und trugen keine Bergschuhe.

Unvorbereitetes Abenteuer auf dem Passo Tre Croci

Auch in den italienischen Dolomiten gerieten zwei Wanderer in Schwierigkeiten, dieses Mal ein amerikanisches Paar aus Nebraska. Der 28-jährige Mann und seine 30-jährige Partnerin wagten sich mit gewöhnlichen Turnschuhen und unangemessener Kleidung auf die verschneiten Hänge des Passo Tre Croci bei Cortina d'Ampezzo.

Bellen
Die Erreichbarkeit mit dem Handy ist in den Bergen keine Selbstverständlichkeit

Über Whatsapp um Hilfe bitten

Als sie feststeckten und selbst nicht mehr weiter kamen, gelang es ihnen, ihre GPS-Koordinaten über WhatsApp an die Rettungsdienste zu senden. Trotz dichter Wolken gelang es dem Rettungshubschrauber von Suem di Pieve di Cadore, sie zu orten und zu evakuieren. Die Amerikaner kamen zum Glück nur mit dem Schrecken davon.

Die Bedeutung einer guten Vorbereitung wird oft unterschätzt

Diese Vorfälle sind leider keine Ausnahme. Jedes Jahr muss die Bergrettung häufig ausrücken, um Menschen zu retten, die aufgrund schlechter Vorbereitung in Schwierigkeiten geraten sind. Häufige Probleme sind:

  • Aufbruch ohne geeignetes Schuhwerk oder Kleidung.
  • Unterschätzung der Wetterbedingungen oder unzureichendes Wissen über das Wetter.
  • Unzureichende Kenntnis des Geländes oder der Route.
  • Blindes Verlassen auf GPS-Tracks aus dem Internet ohne Überprüfung der örtlichen Informationen.
  • Selbstüberschätzung oder Überschätzung der Mitreisenden.
Wandern mit Rucksack
Ein gut ausgestatteter Wanderrucksack sollte bei jeder Wanderung dabei sein

Schnee im Frühling in den Bergen

Vor allem im Frühjahr und Herbst können Wege unerwartet verschneit oder vereist sein, und eine einfache Wanderung kann schnell zu einem schwierigen Unterfangen werden. Aus diesem Grund sollten Wanderer immer wissen, was zu tun ist, wenn sie bei einer Wanderung (unerwartet) auf ein Schneefeld stoßen, und sicherstellen, dass sie immer gut vorbereitet sind, wenn sie in die Berge gehen.

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Miriam

Über Miriam

Für Miriam müssen es keine großen Höhenmeter sein. Abwechslungsreich und gespickt mit schönen Aussichten sind die perfekten Wanderwege für sie und wenn am Ende noch eine schöne Hütte wartet, ist der Tag in den Bergen perfekt.