Urlaub in den Bergen heißt für mich nicht nur, die unberührte Natur zu genießen, sondern auch Genuss auf kulinarischer Ebene. Ob ein Mittagessen auf einer gemütlichen Berghütte oder ein delikates Abendessen mit köstlichem Wein: glücklicher kann man mich nicht machen! Letzten Sommer waren wir im Paznaun. Zum einen lockte uns die dortige Bergwelt, aber auch die regionalen Köstlichkeiten, für welche das Tal bekannt ist, wollten wir mit eigenem Gaumen erkunden. In diesem Blog erwarten dich die köstlichsten Tipps aus dem Paznaun – aber Achtung: Darauf folgen Heißhungerattacken und der sofortige Wunsch, die Urlaubsregion Paznaun zu besuchen.
Das Paznaun ist ein wunderschönes Tal im Südwesten Tirols, das es geschafft hat, die regionale Hausmannskost mit einer modernen Küche zu verbinden. In allen vier Dörfern – Galtür, Kappl, See und vor allem in Ischgl – gibt es eine große Auswahl an Berghütten und Restaurants. Ein besonderes Highlight im Paznaun ist der Kulinarische Jakobsweg. Die Idee dahinter: Spitzenköche bringen frischen Wind und neue Ideen in die heimischen Alpenhütten und den ganzen Sommer über werden speziell dafür kreierte Gerichte serviert. Berggastronomie mit einem Hauch von Chic, aber zu einem normalen Hüttenpreis. Jedes Jahr aufs Neue ist dieses kulinarische Highlight ein voller Erfolg.
Die Heidelberger Hütte liegt direkt hinter der Schweizer Grenze und ist zu Fuß, mit dem Mountainbike oder bequem mit dem Hüttentaxi zu erreichen. Dreimal wöchentlich kann dieser Shuttle-Service, über 12 km und 940 Höhenmeter, von Gästen genutzt werden. Die Heidelberger Hütte besticht nicht nur durch ihre atemberaubende Lage inmitten mehrerer Dreitausender, sondern ist auch seit Jahren Teil des Kulinarischen Jakobswegs. Letzten Sommer wurde hier ein Gericht von Patrick Raaß (Krautfleckerl mit Hirschschinken und Bergkäseschaum) serviert. Wir sind schon gespannt, was diesen Sommer auf der Speisekarte stehen wird. Aber nicht nur das extra kreierte Gericht, sondern auch alle Hüttenklassiker werden auf der Heidelberger Hütte mit viel Feingefühl zubereitet. Bei unserer morgendlichen Einkehr gab es hausgemachten Kuchen und Apfelstrudel. Genussvoller kann ein Start in den Tag kaum sein.
Das auf der Idalp gelegene Bergrestaurant Alpenhaus lockt vor allem kulinarische Feinschmecker, die einen gewissen Chic und Luxus schätzen. Das Gebäude und die Einrichtung sind hochmodern und die Speisekarte bietet sowohl regionale Klassiker als auch Gerichte aus aller Welt. Im exklusiven Alpenhaus wird sogar ein einfacher Kaiserschmarrn in etwas ganz Spezielles verwandelt. Kurzum: Wir waren beeindruckt! Sowohl von der Einrichtung, den Gerichten, dem kompetenten Service als auch von der Rechnung, aber das war es zweifelsohne wert. Schließlich speist man nicht jeden Tag so exklusiv und schon gar nicht in dieser Höhe. Übrigens ist das Alpenhaus ebenfalls Teil des Kulinarischen Jakobswegs. Ob es diesen Sommer wohl auch wieder die leckeren Spinat-Topfen-Knödel mit Pfifferlingen von Spitzenkoch Benjamin Parth gibt?
Der Alpengasthof Zeinisjoch liegt oberhalb von Galtür, in der Nähe des Kops Stausees und direkt am Zeinissee auf über 1.800 Metern Höhe. An warmen Tagen sind die Plätze auf der herrlichen Sonnenterrasse mit einzigartiger Aussicht sowohl bei Einheimischen als auch bei Urlaubern sehr beliebt. Das Einzige, was noch besser ist als der Ausblick? Das Essen! Wir sind sogar zweimal in diesem Lokal eingekehrt – das will schon was heißen 😉 . Der Saibling mit Salat, die Knödel, das Gulasch… Es war einfach jedes Gericht und jeder Bissen purer Genuss. Eine erstklassige und preiswerte Küche, die wir gerne noch ein drittes oder viertes oder fünftes Mal verkostet hätten.
Im Winter ist die Paznauner Taja ein klingender Name, wenn es um Après-Ski geht. Im Sommer ist sie eine ganz normale Alm mit Kühen und einem empfehlenswerten Bergrestaurant. Wir nahmen an der wöchentlichen Sonnenuntergangswanderung zur Hütte teil und blieben dann zum Abendessen. Die 'Drei Guat'n' sind ein Knödel-Trio, das nicht nur lecker ist, sondern auch wunderschön aussieht. Dann durften wir bei der Zubereitung des Kaiserschmarrns einen Blick in die Küche werfen und schnell war klar, warum alles so lecker ist: Hier wird mit Liebe gekocht! Das sieht man, und das schmeckt man.
Gleich unterhalb der Idalp beim Erlebnispark Vider Truja liegt die Vider Alp. Moderne und Gemütlichkeit werden hier perfekt kombiniert und die große Terrasse ist ein Lieblingsplatz vieler Wanderer. Hinzu kommen die leckeren und preiswerten Gerichte, welche die Speisekarte der Hütte zieren. Wer den besten Kaspressknödel der Alpen sucht, der findet ihn auf der Vider Alp! Als Nachtisch teilten wir uns ein Tiroler Kiachl, eine Art riesiger Berliner mit Beeren. Eine sehr empfehlenswerte Kombination! Wären wir nicht irgendwann satt gewesen, würden wir wohl noch heute auf der Vider Alp sitzen und uns durch die Karte essen.
Von der Bergstation der Dias-Gondelbahn in Kappl kann man in etwa einer Stunde zum Almstüberl spazieren. Das Almstüberl ist eine Berghütte wie aus dem Bilderbuch. Man hat die Wahl zwischen der sonnigen Terrasse für schöne Tage und einer gemütlichen Stube, wenn es draußen zu kalt ist. Diese Hütte ist ebenfalls Teil des Kulinarischen Jakobswegs, so dass auch hier jedes Jahr ein ganz besonderes Stargericht auf der Speisekarte steht. Das Gericht von Chefkoch Martin Sieberer aus Kichererbsen, geschmorten Paprika und Schweinefleisch, konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Fazit: Einmal Nachschlag, bitte!
In Ischgl gibt es zehn Restaurants, die von Gault&Millau ausgezeichnet wurden und im Restaurantführer A la Carte gelistet sind. Auch Martin Sieberer, Küchenchef und Initiator des Kulinarischen Jakobswegs, hat mit seiner hochwertigen Küche schon viele Preise gewonnen. Garantiert ein besonderer Abend, ist ein Besuch der Heimatbühne, Sieberers Herzensprojekt. Das À-la-carte-Restaurant des Trofana Royal darf sich mit 3 Hauben schmücken. Da waren wir natürlich neugierig und tauschten unsere Bergschuhe gegen Kleider, um auch die kulinarisch wohl schickste Seite von Ischgl kennenzulernen.
Wer sich ein einzigartiges Erlebnis wünscht, entscheidet sich am besten für das Überraschungsmenü. Was serviert wird, das weiß man erst, wenn es vor einem steht. Wie viele Gänge es sind, da verliert man schnell den Überblick. Die Präsentation der Gerichte, die besonderen Geschmackserlebnisse, aber auch der lockere und ungezwungene Service sorgen für einen unvergesslichen Abend. Jedes Gericht ist ein kleines Kunstwerk, das mit viel Gespür und Liebe zubereitet und angerichtet wird. Es ist fast schon überwältigend, was man alles aus überwiegend regionalen Produkten zaubern kann. Und der Preis? Ja, natürlich ist es teurer als ein „normales“ Abendessen. Das liegt wohl auch daran, dass es kein normales Abendessen ist. Fazit: Wer sich für Kulinarik begeistern kann, oder einfach neugierig ist, der sollte sich einen kulinarischen Abend in der Heimatbühne nicht entgehen lassen.
Nicht nur auf den Hütten des Kulinarischen Jakobsweges genießt man leckere Speisen bei atemberaubenden Aussichten, sondern eigentlich überall im Paznaun. Dass in der Region großer Wert auf eine gute Küche gelegt wird, ist mittlerweile auch bei der entlegensten Hütte des Tals angekommen. Hinzu kommt die imposante und vielerorts unberührte Bergwelt, die den kulinarischen Genuss mit großartigen Ausblicken versüßt. Im Paznaun erlebt man Genuss in all seinen Facetten!
Miranda liebt die Alpen und ist hier regelmäßig anzutreffen. Sowohl im Sommer als auch im Winter. Für sie besteht der perfekte Urlaub aus Bergen, Wasser, Action, Entspannung, einem guten Buch und leckerem Essen. In ihren Blogs berichtet sie von ihren Abenteuern auf dem Wasser, dem Mountainbike, dem Motorrad oder zu Fuß.
