Die Big Five, jeder kennt diesen Begriff von den fünf mächtigsten Tieren Afrikas, aber kennst du auch die Big Five der Alpen? Der Nationalpark Hohe Tauern in Österreich hat tatsächlich seine eigenen „Big Five“. Dieser Nationalpark ist eines der größten Naturschutzgebiete in Europa und das größte in den Alpen. Neben Wildtieren finde BesucherInnen hier auch den höchsten Berg Österreichs (den Großglockner) und die höchsten Wasserfälle Europas. Aber zurück zu den Wildtieren. Denn die wirst du in diesem Park auf jeden Fall sehen. Von welchen Tieren sprechen wir?
Mit einer Flügelspannweite von bis zu fast drei Metern ist der Bartgeier ein sehr imposanter Vogel. Der Bartgeier ist auch als Lämmergeier bekannt. Im Flug sieht der Geier in der Ferne wie ein Falke aus. Das verdankt er seinem keilförmigen Schwanz und den langen, schmalen Flügeln. Die Weibchen sind nur etwas größer als die Männchen. Man kann diese Geier auch im Himalaja beobachten, wo die Vögel etwas größer werden als in den Alpen. Ein auffälliges Merkmal dieser Geierart ist, dass sie keinen kahlen Kopf hat wie die anderen Arten. Was er mit den anderen Geiern gemeinsam hat, ist, dass der Bartgeier auch ein Aasfresser ist. So ernährt sich dieser Vogel von Knochenmark, das er durch das Zerschlagen von Knochen aus der Luft auf Felsen gewinnt.
Der Steinadler ist ein weiterer Greifvogel unter den Big Five der Alpen. Der Vogel hat eine Flügelspannweite von etwa zwei Metern. Das Alter des Steinadlers kann man an der Farbe seines Gefieders erkennen. Ältere Vögel sind sehr dunkel gefärbt, jüngere Vögel haben helle Flecken auf den Flügeln. Erst nach fünf bis sechs Jahren hat der Steinadler ein ausgewachsenes Gefieder. Dieser Vogel ist ein echter Jäger. Im Nationalpark Hohe Tauern jagt er deshalb viele Tierarten. Vor allem in den höheren Lagen kann man ihn genau beobachten, denn er jagt auf (halb-)offenen Flächen. Charakteristisch sind seine stattliche Körperhaltung und sein starrender Blick.
Der Steinbock ist natürlich für seine großen Hörner bekannt. Diese Hörner werden bis zu einem Meter lang. Wie bei Bäumen kann man das Alter des Steinbocks an den Ringen der Hörner ablesen. Dank der Konstruktion der Hufe (gummiartige Kugeln und feste, harte Kanten) sind Steinböcke hervorragende Kletterer. Diese Tiere gehören zu den Big Five der Alpen und sind in den höheren Lagen des Nationalparks Hohe Tauern anzutreffen. Steinböcke werden bis zu 90 Kilogramm schwer.
Gämse sind ziegenartige Tiere, ähnlich wie Steinböcke. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Tierarten besteht darin, dass Gämse kurze Hörner haben. Diese werden maximal 30 cm lang. Die Tiere selbst sind auch etwas kleiner als Steinböcke und werden etwa 30 bis 40 Kilogramm schwer. Von den Big Five der Alpen sind die Gämsen am leichtesten zu entdecken. Auffällig ist die Farbe ihres Fells: im Sommer ist es hellbraun, im Winter dunkelbraun. Du möchtest Gämse im Nationalpark Hohe Tauern sehen? Dann ist es am besten, so früh wie möglich im Park zu sein. Denn am Morgen sind die Gämsen tiefer in den Bergen unterwegs als am Abend.
Diese kleinen Nagetiere sind auch als Alpenmurmeltiere und auf Deutsch als Murmeltier oder Murmele bekannt. Diese Tiere leben in großen Familien unter der Erde. Sie graben ihre Höhlen oft auf alpinen Wiesen und Ebenen, zwischen 1.400 und 2.700 Metern Höhe. Ein Murmeltier ist immer auf der Lauer. Man kann die Murmeltiere oft hören (und riechen), aber man kann sie nicht immer sehen. Die kleinen Tiere geben einen hohen Pfeifton von sich, um einander zu warnen. Auch ihr Geruch ist recht penetrant, aber deshalb gut erkennbar. Die Farbe ihres Fells variiert von grau über gelb bis braun, wodurch sie im Sommer mit ihrer Umgebung verschmelzen. Im Winter halten die niedlichen Nager Winterschlaf.
Für Miriam müssen es keine großen Höhenmeter sein. Abwechslungsreich und gespickt mit schönen Aussichten sind die perfekten Wanderwege für sie und wenn am Ende noch eine schöne Hütte wartet, ist der Tag in den Bergen perfekt.
