Die Kühe in den Alpen tragen eine Glocke um den Hals, um von ihren Bauern und Hirten leichter gefunden zu werden. Dieser praktische Schmuck ist mittlerweile eine jahrhundertealte Tradition, die in den Bergen, auf den Almen ohne Zaun, besonders nützlich ist. Jeden Sommer werden die Kühe samt ihren Schellen hoch auf die Almen gebracht, um dort auf den grünen Weiden zu grasen. Wanderer hören das Läuten der Glocken meist schon von Weitem und wer es sich vor einer Almhütte gemütlich macht, darf das Konzert sogar aus erster Reihe genießen. IndenBergen erzählt dir mehr, über die klangvolle Tradition der Kuhglocke.
Die Kuh und ihre Glocke
Dass Kühe in den Bergen eine Glocke um den Hals tragen, ist bereits eine uralte Tradition. Ohne die moderne Technik, die uns heute zur Verfügung steht, war es schwierig, die Tiere auf den weitläufigen Almen wiederzufinden. Das Läuten der Kuhglocken erleichterte den Bauern und Hirten die Arbeit enorm. Obwohl das Tragen dieser, eine alte Tradition ist, sind damit nicht alle einverstanden. Tierschützer vielerorts fordern, die Glocken zu verbieten. Sie sei zu schwer und zu laut für die Tiere. Manche Regionen in den Alpen zeigen dafür Verständnis und man sieht den geräuschvollen Halsschmuck kaum noch. Aber keine Sorge, wer auf den Klang nicht verzichten möchte, kann Glocken in allen Formen und Größen in den Souvenirläden der Alpen ergattern. Für viele ein hübsches Andenken an den Wanderurlaub.
Jeden Sommer geht es auf die Alm
Sobald die letzten Schneereste geschmolzen sind, die Tage wieder etwas länger werden und sich das Gras der Almen grün färbt, ziehen Tausende Kühe mit ihren Hirten in die Berge. Die Aufgabe der Hirten ist, dass ihre Herde den ganzen Sommer auf guten Weiden grast, regelmäßig gemolken wird und die Herstellung von Käse, Butter und anderen Milchprodukten. Meist hat ein Hirte sogar das Vieh von mehreren Bauern unter seiner Obhut. Je nachdem wo sich die Alm befindet, wird mit den Erzeugnissen auch eine Berghütte bewirtschaftet und Wanderer können die Arbeit der Hirten aus nächster Nähe erleben (und schmecken).
Selbstgemachte Produkte aus frischer Kuhmilch
Die Weidehaltung der Kühe auf den Almen trägt wesentlich zum Geschmack der daraus hergestellten Produkte bei. Die Mischung aus Almkräutern und frischem Gras, welches die Kühe tagtäglich verspeisen, verleiht den Fleisch- und Milchprodukten ihren charakteristischen Geschmack. Außerdem hat jedes Alpenland, jede Region und oft sogar jede Alm seine eigenen Käsesorten und Fleischprodukte, die sich auch in ihrer Herstellungsart unterscheiden. Wenn die Produkte nicht direkt von den Hirten auf der Alm zubereitet werden, kümmern sich die Bauern im Tal darum. Es gibt also mehr als genug Möglichkeiten, die selbstgemachten Produkte aus frischer Kuhmilch zu kosten und zu kaufen. Diese 15 Gerichte solltest du in den Bergen essen!
Almabtrieb am Ende des Sommers
Wenn der Sommer endet und die Tage auf den Almen immer kürzer und kälter werden, ist es Zeit, für die Kühe wieder in ihre Ställe zurückzukehren. Eine jahrhundertealte Tradition, die zu diesem Anlass stattfindet, ist der Almabtrieb, auch bekannt als Viehscheid, Älplerchilbi oder auf Französisch als Désalpe. Es ist ein Fest, mit dem die gesunde Rückkehr des Viehs und seiner Hirten gefeiert wird. Tausende von Kühen sind mit Glocken geschmückt und tragen schicke Kopfbedeckungen. Das Fest zum Almabtrieb findet zwischen September und Oktober in den Dörfern statt, in welche die Kühe für den Winter zurückkehren. In manchen Regionen der Alpenländer wird diese alte Tradition besonders groß zelebriert und ist wirklich einen Besuch wert.
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