Die Schweiz ist ein Land voller authentischer Traditionen und Bräuche, die an vielen Orten lebendig gehalten werden. Jodeln, Fahnenschwingen, Alphornblasen, Schwingen: Diese und viele weitere typische Schweizer Traditionen gehören schon seit Jahrtausenden zum Schweizer Leben dazu und stehen das ganze Jahr über im Mittelpunkt der Schweizerinnen und Schweizer. Neben den nationalen Traditionen gibt es auch viele regionale oder lokale Traditionen. IndenBergen gibt in diesem Blog eine Übersicht über die Kultur und Traditionen in der Schweiz.
Eine Welt voller Traditionen und Bräuche
Die Ursprünge aller Schweizer Traditionen sind eng mit der Schweizer Landschaft verwoben. Überdies ist das kleine alpine Land in vier verschiedene Sprach- und Kulturregionen aufgeteilt, was für eine große Vielfalt sorgt. Diese Diversität kommt auch in der Musik, im Sport, im Handwerk, in der Gastronomie, in der Kultur und in der Architektur zum Ausdruck. Wer durch die Schweiz reist, taucht automatisch in eine Welt echter Traditionen umringt von der atemberaubenden Kulisse der Alpen ein.
Schweizer Volkssport
Schon mal was von Schwingen gehört? Es hat nichts mit Tanzen zu tun, sondern ist der beliebteste Volkssport der Schweiz. Es sieht aus wie Ringen oder eine Art alpines Judo und wird bei fast jedem Alpenfest im Sommer von kräftigen Bauernsöhnen auf einer mit Sägemehl ausgelegten Fläche praktiziert. Die Schwinger tragen spezielle Schwingerhosen über ihren Hosen, an denen beide Wettbewerber zerren und ziehen, um ihren Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihn schließlich auf beiden Schulterblättern ins Sägemehl zu werfen. Hornussen, ist ein weiterer traditioneller Volkssport in der Schweiz. Diese besondere Mannschaftssportart weist Ähnlichkeiten mit Golf und Baseball auf. Dabei wird der 'Nouss' - eine Kunststoffscheibe - so weit wie möglich ins Feld geschlagen. Die gegnerische Mannschaft versucht währenddessen mittels flacher Abfangschaufeln, sogenannte Schindeln, den Nouss aufzufangen. Steinstossen, die dritte Schweizer Nationalsportart, ist nur etwas für die Allerstärksten. Hierbei gewinnt, wer einen schweren Stein am weitesten stoßen kann.
Schweizer Volksmusik und Tanz
Das nationale Musikinstrument der Schweiz ist natürlich das Alphorn. Es ist ein Signalinstrument aus früheren Zeiten, das so genannte Mobiltelefon der Alpen. Die Hirten benutzten das Alphorn, um die Kühe zusammenzutreiben und sie zu beruhigen. Die sechszehn Naturtöne des Horns sprechen nicht nur die Menschen an, sondern auch die Tiere. Das Alphorn wird bei jedem Jodler- oder Bergfest und bei Dorffesten geblasen. Viele Bläser üben auch unter freiem Himmel. Mit ein wenig Glück kann man während einer Wanderung ein kostenloses Konzert lauschen. Ein weiteres musikalisches Phänomen ist das Jodeln. Neben fröhlichen Melodien führen Jodelchöre, meist in schönen Trachten, das sogenannte Naturjodeln auf. Bei dieser ursprünglichen Form des Jodelns werden nur Melodien ohne Worte gesungen. Wer Alphornbläser und Jodler hören sowie Fahnenschwinger oder Folkloregruppen beim Tanzen bewundern will, sollte im nächsten Sommerurlaub eines der vielen Bergfeste besuchen.
Handwerk und Kunsthandwerk
Alphornbau, Holzschnitzen, Scherenschnitt, Uhrenmacherei, Töpfern, Schmieden, Weben, Glockengießen: all diese Handwerke werden in der Schweiz noch immer ausgeübt. Zum Zuschauen oder zum Teilnehmen an Handwerkskursen kann man das Freilichtmuseum der Schweiz in Ballenberg im Berner Oberland besuchen. Das Museum befindet sich in einem großen Waldgebiet und bietet einen vollständigen Überblick über die ländliche Bau- und Wohnkultur der Schweiz im Laufe der Jahrhunderte.
Kulinarische Spezialitäten der Schweiz
Die Schweiz hat eigentlich keine nationale Küche. Die regionale Vielfalt ist groß, teilweise bedingt durch die vielen Einflüsse der Nachbarländer. Es beschränkt sich also nicht nur auf Fondue und Rösti. Jeder Kanton, manchmal sogar jedes Tal, hat seine eigenen Spezialitäten. Diese werden oft auf lokalen Festen serviert. Eine gute Gelegenheit, die ein oder andere Köstlichkeit kennen zu lernen. Oder man stattet der Fabrik einen Besuch ab, in der das Produkt hergestellt wird. Den Käse Tête de Moine gibt es im Berner Jura, Schokolade bei Cailler im Kanton Freiburg oder Kekse beim Feingebäckspezialiäten Kambly im Emmental. Wer den landwirtschaftlichen Alltag hautnah miterleben möchte, kann mit einem Winzer am Genfersee einen Ausflug in den Weinanbau machen oder dem Käsebauer bei der Herstellung des leckeren Schweizer Käses helfen.
Das könnte dich auch interessieren