Fast jeder hat heutzutage eine Kamera oder ein Smartphone dabei, um all die schönen Momente während des Urlaubs festzuhalten. Der Moment, in dem die Sonne hinter den Bergen verschwindet, die schöne Aussicht, oder der waghalsige Sprung mit dem Mountainbike. Aber bist du mit den Fotos zufrieden, wenn du nach Hause kommst? In den letzten Jahren habe ich als Hobbyfotografin einige Fotos in den Bergen gemacht. Mal gute, mal weniger gute Fotos. Mit ein wenig Übung werden meine Fotos nun immer besser. Und ich habe Fototipps gesammelt, die ich mit dir teilen möchte, damit auch du ganz einfach bessere Fotos in den Bergen machen kannst.
1. Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln aufnehmen
Möchtest du diese eine schöne Berghütte fotografieren? Dann mach nicht nur ein Foto, sondern zehn. Drehe deine Kamera leicht nach oben oder unten, links oder rechts und klicke noch einige Male. Gehe tief in die Knie, setze ein paar Schritte zur Seite oder stelle dich auf einen Baumstamm, um die Hütte wieder aus einem anderen Blickwinkel zu fotografieren. Anschließend kannst du das beste Foto auswählen und den Rest löschen. Denn: Übung macht den Meister – das gilt auch für das Fotografieren.
2. Sich Zeit lassen
Ein schönes Foto zu machen, das braucht Zeit. Die Chance, dass man beim ersten Versuch und mit nur einem Klick ein wunderschönes Bild aufnimmt, ist gering. Stell dich hin und nimm dir die Zeit, um das Bild und seine Komposition genauer anzusehen. Was willst du auf dem Bild haben und was kann besser herausgelassen werden?
3. Tiefe schaffen, indem man etwas in den Vordergrund stellt
Es ist schwierig, eine Berglandschaft so darzustellen, wie man sie erlebt, wenn man dort ist. Fotos fehlt oft die 'Tiefe'. Du kannst diese Wirkung erzeugen, indem du etwas im Vordergrund deines Fotos mit aufnimmst. Das können Menschen, Blumen, ein Felsen, ein Baumstumpf oder Ähnliches sein.
4. Das Objekt groß ins Bild bringen
Auf so einem Foto sieht ein Mountainbiker oft winzig aus. Du wirst feststellen, dass das Bild viel besser wird, wenn du darauf wartest, dass der Radfahrer sehr (sehr!) nahe ist. Versuche außerdem, nicht zu viel in einem Bild festzuhalten, sondern konzentriere dich auf das wichtigste Objekt und lasse alles weg, was ablenken kann.
5. Die Komposition: Wende die Drittel-Regel an
Eines der ersten Dinge, die man in jedem Fotokurs lernt, ist die Aufteilung des Bildes in 9 gleiche Teile. Diese Teile werden für die Komposition des Fotos verwendet. Stelle das Motiv, das du fotografieren möchtest, nicht in die Mitte, sondern versuche es mit einem Abstand zum Rand von 1/3 der Bildlänge zu fotografieren. Das macht ein Foto viel spannender. Man kann dies auch zu Hause am Computer versuchen, indem man das Foto in einem Fotoprogramm etwas anders ausschneidet. Du wirst sehen, dass deine Fotos viel schöner sind, wenn du diese Regel anwendest.
6. Feste Standposition und die Kamera gerade halten
Die Zeit, in der schiefe Bilder modern waren, ist zum Glück vorbei. Ein schiefer Berg oder Horizont sieht einfach nicht gut aus. Achte darauf, dass du eine feste Standposition auf beiden Beinen hast und versuche die Kamera beim Fotografieren so gerade wie möglich zu halten. Natürlich gibt es Ausnahmen von dieser Regel, wo auch ein schiefes Foto super aussieht. In den meisten Fällen gilt jedoch: Komposition verändern, aber nicht den Neigungswinkel der Kamera. Zum Glück gibt es mittlerweile sogar für Handy flexible, kleine und leichte Stative, die in jede Hosentasche, und natürlich auch jeden Wanderrucksack, passen.
7. Auf das 'Chaos' im Hintergrund achten
Obwohl es glücklicherweise meistens wenig Müll in den Bergen gibt, ist es immer gut, sich umzuschauen. Ist auf dem Bild nicht ein Mülleimer oder ein hässlicher Mast direkt hinter dem Kopf der Person, die man fotografieren möchte? Oft sind es aber gar nicht so offensichtliche Dinge: auch andere Wanderer, ein unpassendes Schild oder einfach nur ein unruhiger Hintergrund können ein gutes Motiv im Vordergrund zu einem schlechten Foto werden lassen.
8. Genug Himmel auf einem Bergfoto lassen
Der Himmel wird beim Fotografieren gerne außer Acht gelassen, und das, obwohl er die Berge auf einem Foto erst ins richtige Licht rückt. Gut inszeniert, kann er außerdem für eine tolle Stimmung am Foto sorgen. Ein bewölkter Himmel über den Bergen kann ein Foto aufregend machen. Eine dicke Nebeldecke sieht mysteriös aus und ein wolkenloser blauer Himmel kann für die nötige Ruhe im Bild sorgen. Dem Himmel also auch immer genügend Beachtung schenken.
9. Die 'goldenen Stunden' nutzen
Die Stunden kurz nach Sonnenauf- und vor Sonnenuntergang haben das schönste Licht. Es ist warm und weich. Daher werden diese Zeiten auch als 'goldene Stunden' bezeichnet. Vor allem in den Bergen kann man in diesen Stunden besonders einfach gute Bilder machen, denn die Natur kümmert sich um das schöne Motiv.
10. Auf Bergfotos öfters Menschen einbinden
Eine Berglandschaft kann schön sein. Dennoch ist es nicht immer einfach, ein reines Landschaftsbild lebendig wirken zu lassen. Oft wirkt es flach und langweilig. Ein Wanderer, Tier oder Mountainbiker kann einem Foto das gewisse Extra geben, das dem Bild Leben einhaucht. Zudem verbinden wir hauptsächlich mit den Menschen, mit denen wir in den Bergen unterwegs sind, schöne Erinnerungen, die beim späteren Betrachten der Bilder wieder zum Vorschein kommen.
Vergleiche deine Fotos nicht mit denen eines professionellen Fotografen
Fotografie ist ein Beruf – ein sehr technischer Beruf. Ein Fotograf hat nicht nur ein Auge für Bild und Komposition, sondern auch eine technisch fortschrittliche Kamera, mit unglaublich vielen Einstellungsmöglichkeiten, die er in jeder Situation richtig einzusetzen weiß. Gefolgt von einer professionellen Nachbearbeitung der Fotos entsteht so ein Ergebnis, das wir Urlauber und Hobbyfotografen niemals erreichen können. Die Fotos in diesem Artikel sind Hobbyfotos, die mit einem Smartphone aufgenommen wurden. Solche Bilder können nicht mit denen eines professionellen Fotografen verglichen werden, das weiß ich. Aber es macht Spaß neue 'Foto-Tricks' auszuprobieren und zu sehen, dass das ein oder andere Foto damit, gar nicht mal so schlecht aussieht.
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