Wer eine Alpenüberquerung macht, will zum einen alles Wichtige dabei haben – aber natürlich auch nicht zu viel schleppen. Das gilt für den Traumpfad von München–Venedig – aber natürlich auch für jede andere (längere) Bergwanderung. Hier eine Packliste und ein paar Tipps und Empfehlungen.
Wanderbekleidung
- Wanderschuhe (ich habe B/C-Schuhe undA-Schuhe zum Wechseln dabei)
- Wandersocken (2 Paar, damit man bei nassen Socken wechseln kann. Ich teste auf dieser Tour die Wandersocken von WrightSocks, die von vielen Wanderern empfohlen werden)
- Unterwäsche (ich nehme ganz normale, manche schwören aber auch auf Funktionsunterwäsche)
- kurze Hose
- lange Wanderhose (leicht, robust und schnelltrocknend)
- Langarm-Shirt
- Funktions-T-Shirt (ich trage lieber ein T-Shirt als ein Top, wegen der Rucksackträger und der Sonne)
- Weste (braucht weniger Platz als eine Jacke, wärmt aber dennoch bei Kälte den Oberkörper)
- Regenjacke (am besten 20.000 mm Wassersäule, denn besonders an den Schultern wird viel Druck auf das Gewebe gesetzt)
- Sonnenbrille (fester Sitz, dichtet auch seitlich gut ab)
- Mütze, Kappi/Tuch und Handschuhe
- eventuell Badesachen für ein Bad in Isar/Bergsee/Meer
Für die Hütte
- leichte Hüttenschlappen/FlipFlops
- (warme) Socken für abends (ich bevorzuge hier gerne gestrickte Socken)
- bequeme Kleidung für die Hütte (Jogginghose, Pullover, Shirt)
- Kopflampe/Stirnlampe
- evtl. extra Schlafkleidung
- Handtuch (am besten ein leichtes, kleines Mikrofasertuch)
- Oropax für die Schnarcher
Die richtige Kleidung
Was die Bekleidung betrifft, kann ich aus meiner Erfahrung sagen: Hier kann am meisten eingespart werden. Mein Motto: Lieber nur ein Shirt und dafür ein gutes. Selbst wenn ich vier mitnehme, würden nach 2-3 Tagen wandern alle stinken. Und auch das eine kann ich abends immer wieder mal waschen. Zum Material muss sonst glaube ich nicht viel gesagt werden: Lieber Funktionskleidung als Baumwolle. Diese trocknet schneller, riecht weniger stark und ist leichter. Baumwolle saugt den Schweiß nur auf.
Tipp zum Schluss: Zwiebelprinzip. Das alt bekannte Zwiebelprinzip gilt auch hier. Unterste Schicht mit Funktionswäsche (z.B. Wanderhose und T-Shirt), dann eine Wärmeschicht (Softshelljacke, Fleecejacke oder Weste) und zuletzt, falls nötig, eine Regenschicht. Eine Packliste schafft die nötige Übersicht, was man schon hat, und was noch fehlt.
Der passende Wanderschuh
Welche Wanderschuhe sind die richtigen für diese Tour? Für diese Wandertour braucht es auf jeden Fall einen Alles-Könner: Relativ flache Wege im Tal, alpine Strecken und sogar Klettersteige. Für diese Route würde ich euch auf jeden Fall in großen Teilen zu B/C-Schuhen, also eher festeren Bergschuhen, raten. Gerade im Hochgebirge bieten diese genügend Halt und haben eine feste, aber auch nicht allzu steife Sohle.
Ich trage die Lavena II GTX Wanderschuhe von Lowa. Für mich die perfekte Kombi: Ein geringes Gewicht aber dennoch sehr robust mit einer stabilen Sohle und einer atmungsaktiver sowie wasserdichter Gore-Tex Membran. Damit ich, besonders bei den Anfangs- und Endetappen, nicht immer in diesem festeren Schuh wandern muss, habe ich noch dieInnox Pro GTX Lo mitgenommen. Ein leichter A-Schuh, der eine stabile Form und Sohle hat, obwohl er nicht über den Knöchel geht.
Tipp: Also entweder ihr macht es wie ich und nehmt zwei Paar (dann kann man zwischendrin auch mal wechseln) oder ihr schicht die Bergschuhe in Belluno nach Hause und geht ab dort in leichteren Schuhen weiter.
Ausrüstung
- Rucksack (35 bis 40l – nicht zu groß, sonst packt man nur mehr ein) + Regenschutz
- Schlafsack/Hüttenschlafsack (ich nehme einen dickeren mit, da ich auch draußen schlafen werde – hier einen für den Komfortbereich 0° C nehmen und etwas mehr Gewicht in Kauf nehmen, da es in den Alpen auch im Sommer recht kalt werden kann)
- Isomatte (natürlich nur, wenn man öfter unter freiem Himmel schlafen möchte)
- Biwak-Sack (einen sehr leichten für den Notfall, oder -wie ich- einen luxuriöseren, wenn man öfter draußen übernachten möchte)
- Handy und Ladekabel (für Fotos, Navigation und Notrufe)
- Powerbank (z. B. Solar-Powerbank, um autark zu sein)
- Gopro oder andere Kamera (wenn man gerne viel filmen möchte)
- GPS-Uhr (für Navigation und Touren-Analyse)
- Karten und Wanderführer
- Wanderstöcke (vor allem, wenn es lange bergab geht)
- Geschirr und Besteck (ich habe eine Box, die zugleich mein Teller ist, und ein Taschenmesser dabei)
- Verpflegung + Trinkflaschen (1 bis 2 leichte Trinkflaschen & ein einige Müsliriegel/Nüsse als Notration)
- eventuell Müllsack (den entstandenen Müll sollte man immer selbst mit ins Tal nehmen)
- Klopapier (ganz wichtig)
Der richtige Rucksack
Der Wanderrucksack ist meiner Meinung nach neben den Wanderschuhen das Wichtigste der Ausrüstung. Er entscheidet über Lust oder Frust. Genau wie Blasen durch das Tragen falscher Schuhe, sollte man keine Rückenschmerzen durch einen falsch oder zu schwer gepackten Rucksack bekommen. Mein Tipp: Lieber einen 35 Liter-Rucksack nehmen. Dann kommt man nicht in Versuchung, zu viel einzupacken. Beim ersten Packen habe ich meine Sachen auch nicht in den 35 Liter-Rucksack bekommen. Aber so war ich dann gezwungen nochmal auszusortieren. Klar, wer nicht nur in Berghütten schlafen möchte hat etwas mehr dabei (Isomatte, dickerer Schlafsack, Biwak-Sack), aber der Traumpfad München-Venedig ist auch keine Expedition im Himalaya. Perfekt wäre es daher, wenn man nur 8 bis 10 kg Gepäck dabei hätte (ohne Verpflegung und Wasser). Das sollte reichen. Ich wander mit einemDeuter Damenmodell mit 35 +10 Liter. Ich mag die Rucksäcke von Deuter, da sie relativ schmal sind. Diesen habe ich außerdem bereits seit vielen Jahren und bin immer sehr gut mit ihm zurecht gekommen.
Zusätzliches Equipment auf der Packliste
- Reiseapotheke
- Desinfektionsmittel
- Fußsalbe (Hirschtalg) und Tape
- Blasen-Pflaster
- Calcium-, Kalium- und Magnesium-Tabletten
- Sonnencreme und Lippenpflege (ich empfehle hier definitiv LSF 50 zu nehmen!)
- Waschbeutel (hier sehr minimalistisch! Ich habe nur meine Bürste, kleines Shampoo, eine Zahnbürste und Zahnpasta dabei)
- Ausweise und Dokumente (Personalausweis, Krankenkassen-Karte, DAV)
- Notizbuch/Buch und Stift (ist Luxus, aber ich lese gern und führe Tagebuch)
Wer Platz und Gewicht sparen will, nimmt besser ein Buch oder einen Pullover weniger mit. Auf ein gutes Tape und Hirschtalg (für die Vorbeugung) sowie Blasenpflaster und Schmerzmittel (für den Notfall) sollte man auf keinen Fall verzichten!