Servus, ich bin die Andrea, Gastblogger bei IndenBergen, 28 Jahre alt und gehe gerade den Traumpfad von München nach Venedig. Das sind 555 km – 20.000 Höhenmeter – vom Münchner Marienplatz bis zum Markusplatz in Venedig. Ich gehe den ganzen Weg alleine – nur mit Biwak und Kamera – mit so wenig Ballast und Luxus wie möglich. Und wenn möglich: Ganz ohne Geld. Ich möchte dich auf diese Reise mitnehmen: Hier auf diesem Blog und den Social Media Kanälen werde ich über dieses Abenteuer berichten. Und vielleicht motiviere ich ja dich das auch mal auszuprobieren! In diesem Blog erzähle ich zunächst, warum ich den Traumpfad München – Venedig gehe und was meine Motivation ist, es allein und ohne Geld zu meistern.
Motivation – warum gehe ich den Traumpfad von München nach Venedig?
Was wolltest du schon immer mal machen? Fällt dir da etwas ein? Bei mir ist diese eine Sache, dieser Traum, den ich dann immer nenne: Der Traumpfad von München nach Venedig. Und den erfülle ich mir jetzt! Ja, genau jetzt im Moment. Ich möchte – ganz auf mich allein gestellt – während dieser langen Zeit in den Bergen lernen, bei mir selbst anzukommen und zu sein. Ich freue mich auf die Natur und die Freiheit. Aber schon vor Beginn meiner Reise, war mir klar, dass ich mich drei großen Herausforderungen stellen muss:
Challenge 1: Die Tour alleine machen
Ich habe schon vor vielen Jahren von dieser tollen Route gehört. Ursprünglich wollte ich die Tour mit einer guten Freundin gehen. Leider hat es dann zeitlich bei uns beiden irgendwie nie gemeinsam hingehauen. Also beschloss ich – schweren Herzens – das Ganze ohne sie zu machen. Einen „Ersatz“ wollte ich nicht finden. Also musste ich es alleine planen und angehen. Zunächst fiel mir der Gedanke schwer (weil ich nicht gerade ein Mensch bin, der gerne und viel alleine ist), doch dann mochte ich ihn immer mehr. Ich denke, dass es für mich eine gute und lehrreiche Challenge ist, das Alleinsein zu üben und vielleicht auch lieb zu gewinnen.
Challenge 2: Die körperlichen und psychischen Herausforderungen
Hinzu kommen natürlich die physischen und psychischen Herausforderungen einer solchen Tour, die natürlich auf jeden München-Venedig-Wanderer zukommen: Die lange Strecke an sich, die schweren Etappen, das „Leben am Berg“, der Verzicht, die harten Abschnitte in der Ebene, usw. Es wird nicht (immer) leicht sein, ich werde fluchen und weinen. Und genau hier werde ich dann psychisch an meine Grenzen kommen: Wenn ich aufgeben möchte oder es einfach (zu) hart wird – genau dann weiter zu machen! Aber, ich liebe das: Raus aus meiner Komfort-Zone, über meine Grenzen – ich bin mir sicher: Nur so kann jeder wachsen.
Auf der anderen Seite freue ich mich natürlich auch auf die schönen Seiten der Tour: Die gigantischen Aussichten, die wundervollen Sonnenuntergänge, die geselligen Hütten-Abende. Ich freue mich auf Nächte im Bettenlager, auf Nächte allein auf dem Gipfel, auf ein kühles Getränk nach einer langen Tour und immer wieder auf den Moment, wenn ich am Ende der Etappe meine Schuhe ausziehen darf! Ich freue mich auf alle Menschen, die ich treffen werde und besonders auf alle, die mich bei sich aufnehmen. Ich freue mich auf den großen Moment, wenn ich es geschafft habe und in Venedig ankomme – aber auch auf die vielen kleinen Glücksmomente jeden Tag, auf die Kleinigkeiten auf jeder Etappe.
Challenge 3: Den Traumpfad ohne Geld meistern
Um ehrlich zu sein fällt es mir schwer, hier schlüssig und konkret zu erklären, warum ich den Traumpfad von München nach Venedig ohne Geld machen möchte. Fakt ist: Stephan Meurisch hat mich dazu motiviert. Dieser krasse Typ ist von München bis nach TIBET ohne Geld gelaufen. Natürlich war er da etwas länger als ich unterwegs (um die 4 Jahre!). Es hat mich inspiriert zu sehen, wie er dadurch ganz anders gereist ist und wie er die Welt aus einer ganz anderen Perspektive gesehen hat: Eben vor allem nicht als normaler Tourist in einem Hotel oder Hostel, sondern als Gast bei Einheimischen. Mir geht es hier also nicht darum, Geld zu sparen – ich möchte die Tour aus einem besonderen Blickwinkel erleben. Ich bin mir sicher, dass ich durch diese „Regel“ ganz andere Abenteuer erleben werden. Und auch ganz neue Herausforderungen meistern werde.
Reisen ohne Geld - mein Plan
Beim Traumpfad ist das Reisen ohne Geld natürlich gar nicht so einfach. Oft ist es überhaupt nicht möglich in einem Dorf nach einem Schlafplätzchen zu fragen, da nur eine Hütte weit und breit am Ende der Etappe zur Verfügung steht.
Mein Plan sieht deshalb folgedermaßen aus:
- InStädten und Ortschaften schlafe ich bei Einheimischen. Danke an dieser Stelle bereits an die vielen Menschen, die mich aufnehmen werden.
- In denHütten werde ich gegen Kost und Logis mithelfen: Putzen, Spülen, Bedienen oder was auch immer gerade anfällt. Auch was diesen Plan angeht, bin ich gerade sehr optimistisch: Die ersten 10 Hütten, die ich angeschrieben habe, nehmen mich gerne eine Nacht (oder auch mal zwei) bei sich auf.
- ZumEssen noch: Am Anfang werde ich einiges mitnehmen – Lebensmittel, die ich davor noch in München vor der Tonne gerettet habe (via foodsharing.de). Auf den Hütten werde ich – wie es gerade aussieht – verpflegt und ich bekomme teilweise sogar noch eine Scheibe Brot mit auf den Weg. Im Tal werde ich fragen, ob in einem Supermarkt oder Restaurant etwas übrig ist. Oder ich kann von meinem Proviant zehren.
- In Venedig werde ich vielleicht abgeholt oder ich werde nach Hause trampen.
Ein kleiner Aufruf zum Schluss
Ich freue mich natürlich über weitere Menschen, die mich bei dieser Expedition unterstützen möchten. Zum Beispiel durch Kontakte vor Ort oder auch eine Möglichkeit zum Arbeiten/Schlafen/Essen. Schreibt mir einfach an [email protected] oder in Facebook oder auf Instagram.
DANKE!