Eine kleine Berghütte, die sich an einem gigantischen Bergmassiv festzuklammern scheint, um nicht in die Tiefe zu stürzen. Schon allein wegen diesem spektakulären Anblick ist die Tegernseehütte eine Wanderung wert. Die auch oftmals Adlernest genannte Hütte muss einfach jeder Wanderer und Bergsteiger in seinem Leben einmal gesehen haben. Aber nicht nur wegen der besonderen Lage ist die Hütte bei Wanderern beliebt, sondern auch wegen der vielen anspruchsvollen und reizvollen Touren, die von dort aus starten. Indenbergen.de stellt vor, was Wanderer und Bergsteiger über die Tegernseehütte wissen müssen.
Die spektakuläre Hütte in den bayerischen Voralpen
Auf einer Höhe von 1.650 Metern auf einem Sattel zwischen den Gipfeln von Roß- und Buchstein in den bayerischen Voralpen liegt die Tegernseehütte, die aufgrund ihrer eindrucksvollen Lage auch oft als Adlernest bezeichnet wird. Durch die exponierte Lage ergibt sich ein spektakulärer freier Blick über das gesamte Tal. Die erste Hütte wurde im Jahr 1903 auf einer Grundfläche von nur 12 Quadratmetern erbaut und das gesamte Material musste mit Muskelkraft auf den Berg gebracht werden. Nach Angaben auf der Webseite der Hütte musste ein 18-jähriger eine 115 Kilogramm schwere Tür allein auf die Hütte hinauftragen und brauchte insgesamt 3 Stunden.
Grundsanierung und Umweltkonzeption
Im Jahr 1965 brannte die Hütte durch einen Blitzschlag völlig ab, wobei im Rahmen des Wiederaufbaus auch eine Materialseilbahn installiert wurde, die noch heute für den Transport von Lebensmitteln und Werkzeug genutzt wird. Im Jahr 2001 wurde die Hütte um eine Terrasse ergänzt, die besonders wegen der spektakulären Sonnenuntergänge beliebt ist. Die Sicht reicht an guten Tagen bis zur Zugspitze, zum Starnberger See und bis nach München. Weiter verfügt die Hütte über eine thermische Solaranlage, eine Photovoltaikanlage und eine Wasserfilteranlage. Geheizt wird mit Holz aus den heimischen Wäldern. Außerdem wird auf der Hütte Regenwasser gespeichert, stellenweise bis zu 10.000 Liter.
Übernachtungen und Gastronomie der Hütte
Die Tegernseehütte verfügt insgesamt über 40 Schlafplätze, allerdings handelt es sich dabei um Matratzenlager, da aufgrund der räumlichen Begrenzung keine Zimmer angeboten werden können. Wer in der Hütte übernachten möchte, sollte vorher anrufen, um sicherzustellen, dass ein Bett frei ist. Die Übernachtung kostet für Mitglieder des Alpenvereins 10 Euro und für Nicht-Mitglieder 20 Euro. Gäste werden gebeten, mit dem Wasser sparsam umzugehen, da die Hütte mit dem gefilterten Regenwasser auskommen muss. Auch lokale Köstlichkeiten werden in dem Restaurant der Hütte angeboten und vor der nächsten Tour können sich Wanderer und Bergsteiger mit einem kräftigen Frühstück stärken.
Aufstiege zur Tegernseehütte
Der kürzeste Aufstieg erfolgt vom Parkplatz Bayerwald und nimmt etwa 1,5 bis 2 Stunden in Anspruch. Wanderer passieren dabei die Sonnbergalm und einen kleinen Klettersteig von etwa 100 bis 150 Höhenmetern, der auch ohne Ausrüstung schaffbar ist. Allerdings sollten Schwindelfreiheit und Trittsicherheit vorhanden sind. Wer den Klettersteig umgehen möchte, geht über den Altweibersteig um den Roßstein herum. Der einfachste Aufstieg ist dem Parkplatz Klamm/Winterstub. Dieser Weg dauert mit 2,5 bis 3 Stunden zwar länger, ist aber auch für Menschen mit Höhenangst geeignet, da er weniger steil verläuft. Weitere Aufstiege starten ab Kreuth, Bad Wiessee und Lenggries.
Hüttentouren ab der Tegernseehütte
Von der Hütte aus haben Wanderer und Bergsteiger eine große Auswahl an anspruchsvollen Wanderungen und Klettertouren. So bieten sich beispielsweise auch verschiedene Hüttentouren an, etwa Lenggrieser Hütte über Maria Eck, wofür 2 Stunden eingeplant werden sollten. Bis zu Buchsteinhütte sind es 45 Minuten Weg. Wer gerne Langstrecken wandert, kommt bei der Strecke zur Gufferthütte auf seine Kosten. Diese Wanderung dauert 6 bis 7 Stunden und entspricht der alpinen Variante des Fernwanderweges E4. Zum Brauneckhaus sind es ebenfalls 6 bis 7 Stunden.
Weitere Informationen zur Region
Wanderer und Bergsteiger, die sich in der Region der bayerischen Voralpen, zum Beispiel in München, Bad Tölz oder Rosenheim aufhalten, haben eine Vielzahl von landschaftlich reizvollen und anspruchsvollen Wanderungen zur Verfügung, aus denen sie wählen können. Beliebt sind beispielsweise Touren auf den Krottenkopf, den höchsten Gipfel der Region. Eine vergleichsweise Wanderung führt auch auf den Breitenstein oder auf den Herzogstand. Schon anspruchsvoller wird es dann beim Hirschberg oder bei der Halserspitze. Wer lieber ebenerdig wandern und trotzdem die Natur genießen möchte, dem empfehlen sich Wanderungen am Ufer des Starnberger Sees.