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Kuhfluchtwasserfälle im Estergebirge
© Pixabay, Tim Mrzyglod

Im Estergebirge nördlich von Garmisch-Partenkirchen finden Wanderer unzählige, tolle Routen. Dabei gilt es, die wilde Einsamkeit des Gebietes in den bayerischen Voralpen zu entdecken. Das ganze Massiv zwischen Loisach- und Isartal liegt im Dornröschenschlaf und wartet darauf, erkundet zu werden. Vor lauter Wald ist der Einstieg ins Gebirge nicht leicht zu finden. Zu viele Klammen versperren scheinbar den Weg. Zum Glück gibt es Seilbahnen, die in die atemberaubende Bergwelt führen. IndenBergen hat fünf Wanderungen zusammengestellt, die das Estergebirge von seiner schönsten Seite zeigen.

1. Kuhfluchtwasserfälle – leichte Wanderung zum Wasser

Los geht es in Farchant bei Garmisch-Partenkirchen, parken kann man dort in der Bahnhofstraße, wo auch die Wanderung startet. Nachdem man die Loisach überquert hat, sollte man den Weg rechts zum Parkplatz am Warmfreibad wählen. So gelangt man nämlich über einen Walderlebnispfad in den Kuhfluchtgraben zu den unteren Wasserfällen. Hier spritzt es gewaltig. Wer die Brücke quert und sich auf dem steilen Weg aufwärts quält, folgt dem Schluchtrand immer weiter bis zu einem grandiosen Aussichtspunkt. Dort hat man die Kuhfluchtwasserfälle dann schon im Blick. Zu Fuß sind es jedoch weitere 40 Minuten, bis man direkt an der wasserspeienden Felswand steht. Mit rund fünf Kilometern ist das die perfekte Einstiegstour ins Estergebirge.

  • Start: Farchant
  • Länge: 5 km | Dauer: 2 h | Höhenmeter: 270 m
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Beste Jahreszeit: Mai bis November
  • Gut zu wissen: Es kann rutschig werden. Für Familien gibt es dort auch einen tollen Erlebniswanderweg.

Lesetipp: Die 5 schönsten Wanderwege der Bayerischen Alpen

2. Auf die Hohe Kiste – mittelschwere Gipfelwanderung

Das Gipfelkreuz auf der Hohen Kiste hat eine Besonderheit – wenn man oben steht, ist man fast immer alleine. Denn der Gipfel mit dem witzigen Namen ist nicht besonders bekannt oder beliebt und das völlig zu Unrecht. Vielleicht hält der 7-stündige, schwere Aufstieg einige davon ab, hochzuwandern, vielleicht ist der Berg einfach zu unbekannt. Fest steht: Es lohnt sich. Gestartet wird am Parkplatz in Eschenlohe. Zunächst geht es über eine Forststraße und weiter auf dem Hahnbichlsteig nach oben. Man muss trittsicher sein, denn die Kehren sind steil. An der Pustertal-Jagdhütte kann man zum ersten Mal pausieren. Danach hat man ausreichend Kraft, durch schroffes Gestein über den Wallgauer Steig und den steilen Gipfelsteig bis ganz nach oben zu wandern.

  • Start: Eschenlohe
  • Länge: 16 km | Dauer: 7 h | Höhenmeter: 1.250 m
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
  • Gut zu wissen: einsame Tour

3. Über den Predigtstuhl – mittelschwere Wanderung durch tolle Landschaft

Alte Pfade sorgen bei dieser Überschreitung des Estergebirges dafür, dass man fast alleine unterwegs ist. Gestartet wird in Eschenlohe, der Weg führt dann hinauf ins Pustertal. Ein sehr wenig begangener Steig zum Möselgrat führt ab der Pustertal-Jagdhütte zu einem fast vergessenen Steig. Der Grat führt ohne Markierungen, aber doch sicher hinauf auf den Predigtstuhl. Im Abstieg passiert man den Wildsee, der eine Besonderheit darstellt. Im ansonsten sehr karstreichen Estergebirge, welches für seine unterirdischen Karsthöhlen bekannt ist, ist der Wildsee das einzige Gewässer. Kurz vor Wallgau kommt dann mit dem Panoramaweg ein weiteres Highlight. Mit einer Aussicht bis zum Karwendel und dem Wettersteinkamm beendet man die Runde in Wallgau.

  • Start: Eschenlohe
  • Länge: 18,3 km | Dauer: 6 h | Höhenmeter: 1.104 m
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Beste Jahreszeit: Mai bis November
  • Gut zu wissen: Wallgau ist der Heimatort von Ex-Biathletin Magdalena Neuner

4. Auf den Schafkopf – leichte Wanderung, ganzjährig begehbar

Wer auf der Südseite zum Schafkopf aufsteigt, hat den Vorteil, dass er die Tour fast das ganze Jahr über machen kann. Bereits vom Startpunkt Farchant aus sieht man den Gipfel des 1.380 Meter hohen Schafkopfs. Durch das flache Loisachtal am Fuß des Berges geht es über gute Wege und Steige langsam bergauf. Unterhalb des Gipfels liegt eine ausgesetzte Stelle, doch schon kurze Zeit später wird man ganz oben mit Bänken zum Ausruhen belohnt. Ein großartiger Platz, um ein Picknick zu machen. Besonders der Abstieg über die Reschbergwiesen lohnt sich. Die geringe Höhe des Schafkopfs macht ihn zu einer leichten Tour, die man auch am An- oder Abreisetag noch locker schafft. In nur 4,5 Stunden ist man wieder am Ausgangspunkt angekommen.

  • Start: Farchant
  • Länge: 14 km | Dauer: 4,5 h | Höhenmeter: 730 m
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Beste Jahreszeit: bei guter Witterung ganzjährig
  • Gut zu wissen: Leichte Tour, die ganzjährig begehbar ist

5. Von Wank nach Krün – schwere Tour über die Weilheimer Hütte

Zum Schluss des Wanderurlaubs im Estergebirge wartet noch eine anspruchsvolle Tagestour auf Aktive. Es geht über die Weilheimer Hütte vom Startpunkt Wank aus nach Krün. Das sind 23 Kilometer mit mehr als 780 Höhenmeter im Aufstieg und 1.680 Höhenmeter im Abstieg. Ganze neun Stunden ist man unterwegs, wenn man die Tour an einem Tag geht. Mit Übernachtung auf der Weilheimer Hütte wird es entspannter. Unterwegs locken tolle Aussichtspunkte, abwechslungsreiche Kammrouten sowie ein tolles Karstplateau. Die Esterbergalm, die auf dem Weg liegt, ist weithin bekannt für ihren vorzüglichen Kaiserschmarrn und Fleischgerichte aus eigener Schlachtung. Auf dem Abstieg sollte man die Finzbachklamm nicht verpassen, die sehr sehenswert ist.

  • Start: Wank
  • Länge: 23 km | Dauer: 9 h |Höhenmeter: 782 m
  • Schwierigkeitsgrad: schwer
  • Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
  • Gut zu wissen: als Zweitagestour mit Übernachtung möglich

Weiterführende Informationen zum Estergebirge

Durch die Nähe zu München ist das Estergebirge auch optimal mit dem Zug zu erreichen. Wer die Bahn nach Mittenwald nimmt, kann in Farchant, Eschenlohe oder Garmisch aussteigen und direkt loslaufen. Während das Vieh im Juni auf die Hochweiden getrieben wird, ist Hochsaison im Estergebirge. Dass noch nicht viele Aktive das kleine Wandergebiet entdeckt haben, ist ein Segen, denn so bekommt man fast immer eine Unterkunft und kann spontan los wandern. Überzeugend sind auch die drei Badeseen: Grubsee, Barmsee und Geroldsee. Als Moorseen sind sie nur zu Fuß oder mit dem Rad zugänglich und versprechen enorme Abkühlung in den heißen Monaten.

Lesetipp: Wandertipps Zugspitz Region: Spitzenwanderweg und Wandern am Wasser

Miriam

Über Miriam

Für Miriam müssen es keine großen Höhenmeter sein. Abwechslungsreich und gespickt mit schönen Aussichten sind die perfekten Wanderwege für sie und wenn am Ende noch eine schöne Hütte wartet, ist der Tag in den Bergen perfekt.