Wandern entwickelt sich immer mehr zum Volkssport. Dadurch werden auch mehr Menschen zu leidenschaftlichen Wanderern. Aber Wanderer ist nicht gleich Wanderer, denn die Arten der Ausübung dieses Sports sind sehr unterschiedlich und jeder Wandertyp hat so seine Vorlieben, Neigungen und Eigenschaften. Der eine steht gerne mitten in der Nacht auf und erklimmt immer die allerhöchsten Gipfel, während der andere lieber eine kleine Runde spaziert, um anschließend doppelt so lange auf der Hütte zu entspannen. IndenBergen stellt die typischen Wandertypen vor und ist neugierig – welcher Wandertyp du bist?
Wandertypen, die jeder kennt
Natürlich sind es vornehmlich Klischees, aber es wäre ja nur halb so lustig, wenn sie nicht doch irgendwie ein wenig wahr wären. Schließlich hat jeder schon einmal auf dem Berg diesen einen Typ Wanderer gesichtet, den es einfach überall zu geben scheint. Oder man erkennt sich selbst in einem der folgenden Wandertypen wieder. Ein Beispiel ist der Wandertyp, der schon von Weitem an der farblich abgestimmten Outdoor-Kleidung zu erkennen ist. Gleiches gilt auch für das Sprachrohr der Gruppe, das großspurig voranmarschiert, Instruktionen gibt und dabei eigentlich in die völlig falsche Richtung läuft. Ja, die folgenden Typen sind etwas überspitzt, aber ein Funken Wahrheit ist sicher auch dabei.
1. Der „Höher, schneller, weiter“ - Typ
Ist die Anzahl der zu überwindenden Höhenmeter der geplanten Tour nicht mindestens vierstellig, geht der Wandertyp „Höher, schneller, weiter“ gar nicht erst los. Denn er sucht die Extreme und daher ist beinahe jede Tour, für die nicht mindestens ein Eispickel und ein Sauerstoffgerät benötigt wird, sowieso zu langweilig. Diesen Wandertyp erkennt man übrigens an massenhaft Fotos von waghalsigen Kletteraktionen in den sozialen Medien oder daran, dass er auf der Hütte jedem erzählt, wie ihm beim Aufstieg auf den Everest fast eine Zehe abgefroren ist.
2. Der „Jack Wolfskin-Kombo“ - Typ
Der „Jack Wolfskin-Kombo“ - Typ war wahrscheinlich noch nie oberhalb von 2.000 Metern, ist aber trotzdem schon für sämtliche Eventualitäten gerüstet. Deswegen trägt er auch die neueste und farblich passende Komplettausrüstung einer bekannten Wandermarke, selbst wenn es nur für einen Abendspaziergang über die nächste Wiese geht. Meist tritt dieser Wandertyp auch in der Gruppe, zumindest aber als Paar auf. Und sicher ist, die farbliche Abstimmung der Outfits war dabei kein Zufall. Das einzig Gute daran ist, man sieht ihn schon von Weitem und kann gegebenenfalls die Flucht ergreifen.
3. Der „4 Uhr morgens ist doch nicht früh“ – Typ
Alles schläft, nur einer ist wach. Die Rede ist natürlich vom „4 Uhr morgens ist doch nicht früh“ – Typ. Und dieser Wandertyp schnürt sich gerade schon die Wanderschuhe, um in den nächsten Minuten auch alle anderen aus dem Bett zu werfen. Schließlich will er den Sonnenaufgang von dieser einen spektakulären Stelle aus sehen und deswegen muss es jetzt sofort losgehen. Eigentlich ist es ohnehin schon viel zu spät. Ausschlafen im Urlaub in den Bergen ist keine Option, wenn dieser Wandertyp dabei ist. Aber eines ist sicher: am Ende der Ferien ist wirklich jede wichtige Tour der Region zur passenden Zeit erwandert worden.
4. Der „Ich habe mich schon mal informiert“ – Typ
Er kennt jede Pflanze mit Namen und weiß zu jeder Kuh, die auf der Weide steht, die Familiengeschichte zu erzählen. Mit diesem Wandertyp ist schon mal eines sicher: Die lang ersehnte Ruhe, die man sich in den Bergen erhofft, wird es nicht geben. Denn dieser Typ Wanderer ist während der gesamten Tour als Radio und wandelndes Lexikon dabei, obwohl eigentlich niemand irgendwelche Fragen gestellt hat. Wurdest du schon einmal auf der Hütte oder auf einer Lichtung von der Gruppe zurückgelassen? Dann kann es sein, dass genau du dieser Wandertyp bist.
5. Der „5 Kilometer reichen doch“ – Typ
Wandern ist super. Die Berge, die Planung der Route, das Shoppen der Ausrüstung. Aber wenn es dann wirklich ans Loslaufen und Bergaufgehen geht, dann ist die Motivation beim „5 Kilometer reichen doch“ – Typ plötzlich weg. Weil dann auffällt, dass Wandern ja irgendwie doch anstrengend ist und die Kondition auch nicht mehr das ist, was sie mal war. Dieses Phänomen tritt übrigens in der Regel bei Personen auf, die gerade erst mit dem Wandern begonnen haben. Diesen Wandertyp erkennt man auch hervorragend an so Sätzen wie „Ja, lass uns mal ruhig den Wanderbus nehmen. Wir sind ja heute schon genug gelaufen.“
6. Der „Ich kenne eine Abkürzung“ – Typ
Vorsicht, ganz gefährlich. Dieser Satz hat bisher nur fast nie damit geendet, dass die Laufzeit bei der Wanderung wirklich reduziert wurde. Wahrscheinlicher ist, dass man sechs Stunden länger unterwegs ist oder sich plötzlich an einer Grenze wiederfindet, für die man ein Visum benötigt. Trotzdem ist der „Ich kenne eine Abkürzung“ – Typ, auch nach mehreren nachweislichen Fehlschlägen, immer noch unverbesserlich und führt die Gruppe bei der nächsten Tour wieder ins Verderben. Natürlich nur mit den besten Absichten.
Welcher Wandertyp sollte welche Wanderung wählen?
Der eigene Wandertyp kann auch an der Kondition, Fitness und Erfahrung festgemacht werden. Deswegen werden in Bergführer und Wanderguides oft Schwierigkeitslevel angegeben, um dem Wanderer eine Vorstellung von den Anforderungen zu geben. Im Zweifelsfall nimmt man lieber die einfachere Route, um sich nicht selbst zu überschätzen und zu überfordern. War diese Strecke dann tatsächlich zu einfach, kann ja am nächsten Tag die schwerere Variante ausprobiert werden. Wer in der Gruppe unterwegs ist, legt das Niveau immer gemäß dem Können des schwächsten Gruppenmitglieds fest.
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