Wanderphilosophie ist kein Hokus-Pokus, sondern beschreibt konkrete Eigenschaften, die Wanderer am Berg benötigen - von diesen Stärken kann man auch im Alltag profitieren. Die Bewegung an der frischen Luft und die Ruhe der Natur sind Balsam für Körper und Geist. Aber auch die Fähigkeiten, die Wanderer bei jeder Tour erlernen und stärken, sind ein großer Vorteil. Denn Bergsteiger und Wanderer können sich diese Wanderphilosophien auch im Alltag zunutze machen. Schließlich sind Eigenschaften wie Ausdauer und Durchhaltevermögen im Beruf ebenso wichtig wie am Berg. IndenBergen stellt 5 Wanderphilosophien vor, von denen Anhänger des sanften Natursports auch abseits der Berge profitieren.
Von diesen Wanderer-Eigenschaften profitiert man auch im täglichen Leben
Nicht aufgeben, sich bis zum Gipfel hochkämpfen und alles mit ein wenig mehr Gelassenheit nehmen - das lernt man, wenn man in den Bergen unterwegs ist. Schließlich bringt es hier überhaupt nichts, Dinge überstürzen zu wollen. Durch Stress und Ungeduld kommt der entfernte Gipfel auch nicht näher. Zudem muss man als Wanderer lernen, auf die Signale des Körpers zu hören. Je besser man sich selbst kennt, umso sicherer ist man beim Wandern und Bergsteigen. Außerdem muss man lernen, das eigene Ego zu Hause zu lassen. Denn ist etwas zu anstrengend, lässt es sich nicht erzwingen. Eine weitere Wandererphilosophie, die ausgezeichnet in das alltägliche Leben passt. Wanderer und Bergsteiger sollten deshalb viele der Eigenschaften, die ihnen am Berg zugutekommen, auch in ihr Privatleben und ihren Alltag integrieren.
1. Geduld: Jeder fängt mal klein an
Gestern die Wanderschuhe gekauft und morgen den Everest besteigen? Davon träumen können Wanderer zwar, aber realistisch ist es nicht. Stattdessen muss Kondition aufgebaut werden, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erlangt werden und wenn nötig und gewollt das Klettern erlernt werden. Dabei sind Geduld und Durchhaltevermögen gefragt. Aber jeder kleine neue Erfolg motiviert Wanderer, weiterzumachen und auf ihr großes Ziel hinzuarbeiten. Geduld fehlt uns auch oft in privaten und beruflichen Situationen. Also sollten sich Wanderer diese Philosophie auch im Alltag zu Herzen nehmen.
2. Wertschätzung: Der Weg ist das Ziel
Auch wenn es Wanderer und Bergsteiger in Ekstase versetzt, wenn sie diesen einen bestimmten Berggiganten bezwungen haben, so können sie doch auch einen sanft ansteigenden Weg durch ein schönes Waldstück schätzen. Leichte Touren können auch mit einer atemberaubenden Aussicht überraschen und den Wanderer mit einer wunderschönen Fernsicht belohnen. Deswegen gilt als Wanderphilosophie für den Alltag: Nicht nur auf das Ziel fokussieren, sonst entgehen einem vielleicht die schönsten Dinge am Wegesrand. Den Moment und die kleinen Dinge wertschätzen, macht den kleinen, aber feinen Unterschied.
3. Durchhalten: Der Gipfel ist zum Greifen nah
Ein Aufstieg zum Gipfel kann kräftezehrend sein und bei so manchen Touren denkt man nicht nur einmal daran, einfach aufzugeben. Aber gerade an diesen Stellen heißt es, durchhalten. Das Ziel fest im Blick, immer einen Schritt vor den anderen setzen. So kommt der Gipfel langsam, aber stetig näher. Am Ende, wenn man sein Ziel erreicht hat, ist die Belohnung dafür doppelt so groß: Die wahnsinnig schöne Aussicht, die Glücksgefühle und das Wissen, sein Ziel erreicht zu haben. Wer durchhält, der wird das nie bereuen - ganz im Gegenteil. An diese Wanderphilosophie sollte man denken, wenn man im Alltag mal eine Portion Durchhaltevermögen braucht.
4. Gelassenheit: In der Ruhe liegt die Kraft
Berge sind das Sinnbild von Ruhe und Gelassenheit. Seit Jahrtausenden stehen sie an der gleichen Stelle und lassen sich durch nichts beeindrucken. Und auch Wanderer lernen auf ihren Wegen: Es lässt sich nichts mit Gewalt erzwingen und durch Stress antreiben. Wer sich aufregt und ungeduldig wird, für den rückt der Gipfel auch nicht näher. Viel schlimmer: Die Strecke fühlt sich dadurch nur länger an und die Anstrengung größer. Mit Gelassenheit und einem kühlen Kopf lässt sich der Gipfel noch mit genügend Energie für den Rückweg und mit viel mehr Freude an der Sache erreichen. Deswegen können sich Wanderer dies auch im Alltag zu Herzen nehmen: In der Ruhe liegt die Kraft.
5. Spüren: Auf den eigenen Körper hören
Das Herz rast, die Beine werden weich und die ganze Welt dreht sich. Ein klares Zeichen von Überanstrengung und dafür, dass der Wanderer es übertrieben hat. Unser Körper gibt uns zu jeder Zeit Signale, wenn ihm etwas zu viel wird. Allerdings neigen viele Menschen dazu, diese Warnungen im stressigen Alltag zu ignorieren. Wer die Symptome seines Körpers am Berg ignoriert, riskiert Verletzungen und Abstürze. Im Alltagsstress drohen schlimmstenfalls ernsthafte Erkrankungen. Aus diesem Grund sollte man immer und überall auf den Körper hören.
Was wir in den Bergen lernen - und zu Hause anwenden sollten
Es ist gar nicht so einfach, die Eigenschaften, die wir am Berg brauchen oder lernen, auch sonst im Leben anzuwenden. Im Alltag ist vieles lauter, schneller und mit mehr Leistungsdruck verbunden. Deshalb ist es umso wichtiger, sich den Vorteilen der Wanderphilosophien bewusst zu sein und sich selbst immer wieder daran zu erinnern, sie auch in das Leben abseits der Berge zu integrieren. Das geht natürlich nicht von einem Tag auf den anderen, aber je öfter wir geduldig bleiben, den Weg wertschätzen, durchhalten und trotzdem gelassen bleiben, und bei all dem noch auf unseren Körper hören, umso leichter fällt uns all das. Denn genau so, wie man seine Ausdauer trainieren kann, kann man auch diese Stärken trainieren - am Berg, im Büro und zu Hause.
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