Die Alpen lohnen sich wie kaum ein anderes Gebiet für Mehrtagestouren. Morgens den Sonnenaufgang beobachten und abends sehen, wie die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. Umrahmt von schroffen Felsen und Altschneefeldern. Das ist Schönheit pur. Über kurz oder lang kommen so alle Wander- und Tourenfans auf die Idee, einmal mehrere Tage am Stück zu gehen und einen der alpinen Klassiker nachzuwandern. Das perfekt ausgebaute Hüttennetzwerk und die optimale Versorgung in den Alpen tragen maßgeblich zum Erfolg bei. IndenBergen hat 5 Touren herausgesucht, die das Zeug haben, zu begeistern und ein wunderbares Bergvergnügen versprechen.
1. Ötztal Trek – erfahrene Alpinisten gehen über den Gletscher
Nicht nur der Ötzi macht das Ötztal in Tirol so bekannt, sondern auch der Ötztaler Gletscher. Diesen überquert man, wenn der 22-tägige Ötztal Trek auf dem Programm steht. Der Rundweg mit Start und Ziel Ötztal-Bahnhof verläuft häufig oberhalb der 3000er Marke und ist eine Tour für erfahrene Alpinisten und Bergsteiger. Auf 400 Kilometern Länge überquert man fast 30.000 Höhenmeter. Nach jeder Tagesetappe bietet sich die Möglichkeit, auszusteigen, so dass man sehr gut auch nur ein Teil des Weges wandern kann. Spektakulär sind die Aussichten und dazu noch besonders abwechslungsreich. Wer schon immer „ewiges Eis“ queren wollte, ist auf der Tour genau richtig.
- Start: Ötztal Bahnhof
- Länge: 400 km | Dauer: 22 Tage | Höhenmeter: 30.000 m
- Schwierigkeitsgrad: schwer
- Beste Jahreszeit: Juli bis September
- Gut zu wissen: Alpine Tour, die man nur mit Bergerfahrung machen sollte
- Ausrüstung: Bergstiefel, Hüttenaustattung, Wanderrucksack
- Einkehrmöglichkeiten: ja, mehrere
2. Lechtaler Überschreitung – Alpine Tour für erfahrene Wanderer über den Kamm
Auch in Tirol befinden sich die Lechtaler Alpen, die Wanderern einiges bieten. Neben dem 8-tägigen Lechweg gibt es auch die Lechtaler Überschreitung, die in 4 Tagen begangen werden kann. Der Weg führt dabei von Gramais nach Kaisers und bewältigt 3500 Höhenmeter. Das Gebirge ist wild und abwechslungsreich, führt über Bäche und durch Wald, Kar- und Bergwiesenlandschaften. Gut ausgestattete Berghütten am Ende jeder Etappe belohnen für die teils alpinen Anstiege. Nach 35 Kilometern hat man es über den Kamm geschafft und dabei sogar einige kleine Kletterstellen passiert, die mit Drahtseil gesichert sind.
- Start: Gramais
- Länge: 35 km | Dauer: 4 Tage | Höhenmeter: 3500 m
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Beste Jahreszeit: Juli bis September
- Gut zu wissen: Alpine Tour, die man nur mit Bergerfahrung machen sollte
- Ausrüstung: Bergstiefel, Hüttenaustattung, Wanderrucksack
- Einkehrmöglichkeiten: ja, mehrere
3. Tour du Val de Bagnes – Mittlere Mehrtagestour hoch zum Bergsee
Auch die Walliser Alpen in der Schweiz sind ein perfektes Gebiet für Mehrtages-Treks. Zum Beispiel der Höhenweg oberhalb des Val de Bagnes. Direkt die erste von fünf Etappen, die in Verbier startet, führt zum grandiosen Lac de Louvie. Der Bergsee, eingebettet in grüne Wiesen und zwischen schneeweißen Kuppen entschädigt für jeden Meter des Aufstiegs. Tag für Tag bewegt man sich näher an das Grand-Combine-Massiv das mit 4314 Metern alles überragt. Die Tour überquert einen flachen Gletscher bevor man nach 51 Kilometern und 3400 Höhenmeter ans Ziel gelangt. Besonderes Highlight: Die Tour ist nicht überlaufen und bietet Einsamkeit für Genusswanderer.
- Start: Verbier
- Länge: 51 km | Dauer: 5 Tage | Höhenmeter: 3400 m
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Beste Jahreszeit: Juli bis September
- Gut zu wissen: Gletscher-Überquerung
- Ausrüstung: Bergstiefel, Hüttenaustattung, Wanderrucksack
- Einkehrmöglichkeiten: ja, mehrere
4. Berchtesgadener Runde – Mittlere Mehrtagestour durch den Nationalpark
Wer nach einer Postkartenlandschaft mit großen Namen sucht, ist auf der Berchtesgadener Runde im gleichnamigen Nationalpark gut aufgehoben. Die viertägige Rundtour, die am Königsee startet, ermöglicht gleich drei Postkartenmotive: Watzmann, Königssee und die roten Türme von St. Bartolomä. Lange Gehzeiten und saftige Anstiege sollte man gewöhnt sein, wenn man den Trek zum kältesten See Deutschlands auf sich nimmt. Mit -49 Grad ist der Funtensee im Winter unvorstellbar kalt. Saftige Bergwiesen, Felsüberschreitungen und Gämse bereichern den Weg, der fast 4000 Höhenmeter überwindet. Die Almen und Hütten unterwegs versprechen exzellente Bewirtung.
- Start: Königssee
- Länge: unbekannt | Dauer: 4 Tage | Höhenmeter: 4000 m
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Beste Jahreszeit: Juli bis Oktober
- Gut zu wissen: Der Funtensee ist der älteste See Deutschlands
- Ausrüstung: Bergstiefel, Hüttenaustattung, Wanderrucksack
- Einkehrmöglichkeiten: ja, mehrere
5. Tour du Mont Blanc – Schwierige Mehrtagestour zum König der Alpen
Ein Traum jedes Bergsteigers ist der 4810 Meter hohe Mont Blanc zwischen Frankreich und Italien. Auch wenn man den Berg selbst auf der 12-tägigen Tour nicht besteigt, so lernt man ihn doch besser kennen. Auf 170 Kilometern umrundet man den Giganten aus Eis und Fels. Die Tour startet in Les Houches und wartet mit 10.000 Höhenmetern auf. Die steilen Flanken, filigranen Türme und Landschaften aus Schnee und Geröll sowie die drei Länder Schweiz, Italien und Frankreich bieten feinstes alpines Vergnügen für Bergwanderer. Sehr schwierige Stellen lassen sich umgehen. Trotzdem lohnt es sich, für die Tour mit einem Bergführer unterwegs zu sein. Belohnen kann man sich am Ende in Chamonix mit einem bequemen Hotelbett.
- Start: Les Houches
- Länge: 170 km | Dauer: 12 Tage | Höhenmeter: 10.000 m
- Schwierigkeitsgrad: schwer
- Beste Jahreszeit: Juli bis September
- Gut zu wissen: Hochgebirgs-Wanderung
- Ausrüstung: Bergstiefel, Hüttenaustattung, Wanderrucksack
- Einkehrmöglichkeiten: ja, mehrere
Mehr Informationen zur Ausrüstung für eine Mehrtagestour
Während man bei normalen Wandertouren nur mit kleinem, leichtem Gepäck unterwegs ist, brauchen Wanderer für eine gelungene Mehrtagestour doch etwas mehr Ausrüstung. Allen voran an den Füßen: trittfeste Bergstiefel gehören als Basis dazu. In den mit ca. 25+ Litern ausgestatteten Rucksack gehören eine Regenjacke, Wechselklamotten, Hüttenschuhe, ein Hüttenschlafsack und ein Erste-Hilfe-Set. Außerdem erleichtern Wanderstöcke die Auf- und Abstiege enorm. Je nachdem wie hoch man geht, sollten Handschuhe, Mütze und Daunenjacke ebenfalls ins Gepäck – auch im Sommer. Zudem sollte man sich informieren, ob man unterwegs die Vorräte jederzeit wieder auffüllen kann. Ein paar Müsliriegel und Magnesiumtabletten schaden nie.