Wir lieben das Wandern. Darum verstehen wir auch, dass es immer mehr Menschen in die Berge zieht. Doch je mehr Wanderer unterwegs sind, desto größer ist der Abdruck, der hinterlassen wird. Ein umweltschonendes Verhalten im Einklang mit der Natur ist gefragt – und zwar von jedem einzelnen von uns. Respekt gegenüber der Natur, der Tierwelt und den Mitmenschen sollte dabei weitergehen, als keinen Müll zurückzulassen. IndenBergen hat 7 Tipps, wie du nachhaltig in den Bergen unterwegs sein kannst.
Nachhaltiges Wandern - mach mit!
Wer gerne in der Natur unterwegs ist, sollte sich auch Gedanken machen, diese Landschaft zu erhalten und zu schützen. Wandern an sich ist bereits ein sehr sanfter und naturverbundener Sport – und trotzdem gibt es viele Möglichkeiten, die nächste Tour oder den anstehenden Wanderurlaub noch nachhaltiger zu gestalten. Dies beginnt schon bei der Anreise. Sich allein in ein Auto zu setzen, um dann etliche Kilometer zum gewünschten Wanderort zu fahren, entspricht nicht unbedingt dem Ansatz der Nachhaltigkeit. Fahrgemeinschaften oder öffentliche Verkehrsmittel sind hier eine gute Lösung. Durch die folgenden kleinen Änderungen wird dein Wandererlebnis nicht im Geringsten gemindert, und trotzdem kann man damit Großes in Sachen Nachhaltigkeit bewirken. Durchlesen und Mitmachen!
1. Nicht mit dem eigenen PKW anreisen
Wer in den Bergen Urlaub machen will, muss dort erst einmal hinkommen. Dafür benutzen die meisten immer noch den eigenen PKW anstelle der öffentlichen Verkehrsmittel. Dabei sind gerade bekannte Tourismusgebiete in Bayern und Österreich ausgezeichnet angebunden und leicht zu erreichen. Wer ein paar Wochen im Voraus bucht, hat auch noch die Chance, Sparangebote zu ergattern. Zudem ist die Fahrt viel entspannter, da niemand im Stau steht und später völlig gestresst von der langen Autofahrt am Urlaubsort ankommt. Ein weiterer Vorteil: Der Blick auf die wunderschöne Landschaft kann von allen genossen werden.
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2. Im Urlaubsort das Fahrrad oder den Wanderbus nutzen
Viele Unterkünfte in den Wandergebieten bieten Fahrräder zum Verleih an und oft kooperieren auch die Verkehrsverbände mehrerer Wanderorte, um ein Streckennetz für einen Wanderbus zu ermöglichen. Daher können Wanderer das eigene Auto (wenn sie doch damit angereist sind) wenigstens vor Ort stehen lassen und so Abgase reduzieren. Oft ist der Wanderbus mit einer Touristenkarte ohnehin kostenlos. Wer das Fahrrad nimmt, kann auch die umfassenden Fahrradwege der einzelnen Regionen austesten und so noch mehr von der Umgebung erleben. In vielen Tälern ist „bike and hike“ bereits Trend und man spart sich die nervige Parkplatzsuche an den Liften.
3. Outdoor Kleidung nachhaltig einkaufen
Sicher ist spezielle und nachhaltige Trekking- und Wanderkleidung nicht günstig, aber auf Dauer lohnt sich die Investition. Denn wer nach jeder Wandersaison das einfache und billig produzierte T-Shirt wegwerfen muss, verursacht Müll und hat am Ende auch mehr Geld ausgegeben. Besondere Outdoor Kleidung hingegen ist für die extremen Wetterverhältnisse in den Bergen geschaffen und hält auch mehrere Jahre. Zudem müssen Wanderer nicht darauf achten, dass Wanderkleidung dem letzten Trend entspricht. Den Murmeltieren in den Bergen ist es schließlich egal, ob die Hose ein Modell aus der letzten Saison ist.
4. Wiederverwendbare Essensbehälter und Trinkflaschen
Jeder Wanderer weiß, dass kein Abfall in der Natur zurückgelassen werden soll. Aber noch besser ist es, den Abfall gar nicht erst entstehen zu lassen. Daher am besten, anstatt im Supermarkt eine Plastikflasche mit einem Getränk nach Wahl zu kaufen, um auf der Wanderung Energie zu tanken, lieber eine Sportflasche kaufen und immer wieder mit frischem, kaltem Bergwasser auffüllen. Schmeckt ohnehin besser. Und das Gleiche gilt auch für das Essen. Wer sich morgens in der Unterkunft seinen Brotzeit-Snack zubereitet und diesen in einer Brotbox mitnimmt, vermeidet Plastikmüll und hat schon wieder etwas Gutes für die Umwelt getan.
5. Geschützte Räume heimischer Tiere achten
Es ist für Wanderer kaum möglich, genau zu wissen, welche der Tierarten in den Bergen gerade wo brütet oder balzt. Deswegen kann es durchaus vorkommen, dass Bergsteiger die Tierwelt unbeabsichtigt stören. Um dies zu verhindern, bietet die Kooperation des Deutschen Alpenvereins und der Bayerischen Forstverwaltung „Dein Freiraum. Mein Lebensraum.“ wertvolle Informationen. Dort können Wanderer sich informieren, welche Verhaltensregeln gerade in der eigenen Urlaubsregion gelten, um die heimische Natur nicht zu stören. Als allgemeine Regeln gilt immer, die Wege nicht zu verlassen und sich möglichst ruhig zu verhalten.
6. Lokale Geschäfte und Bauern unterstützen
Wer eine Ferienwohnung in einer Wanderregion in den Alpen gemietet hat und sich selbst versorgt, kann seinen Wanderurlaub nachhaltiger gestalten, indem er nicht in den großen Supermärkten einkaufen geht, sondern Produkte von lokalen Anbietern kauft. Oft gibt es bei den hiesigen Bauernhöfen auch einen Hofladen mit Kartoffeln, Milch, Honig und Gemüse. Durch den Kauf von diesen Produkten wird die lokale Wirtschaft angekurbelt und lange Transportwege der Lebensmittel werden vermieden. Eine weitere Möglichkeit also, den Wanderurlaub noch nachhaltiger zu gestalten.
7. Die richtige Tour wählen
Nachhaltiges Wandern beginnt eigentlich schon lange vor der Anreise, nämlich bei der Wahl der Wandertour. Wer zu Hause wandern gehen möchte, kann sich zum Beispiel gegen die spektakuläre Wanderung mit langer Anreise entscheiden und dafür die Landschaft vor der eigenen Haustür erkunden. Wer einen nachhaltigen Wanderurlaub planen möchte, sollte sich bewusst gegen bekannte Regionen entscheiden. Denn je bekannter, umso wahrscheinlicher ist, dass dort bereits alpinen Massentourismus betrieben wird. Also lieber eine unbekannte Region bereisen und die Natur noch in Ruhe – und damit auch ohne großen Eingriffen – erleben.
Nachhaltig wandern ist möglich!
Diese sieben Tipps sind nur ein paar Denkanstöße und Ideen, wie man nachhaltig wandern kann. Vieles lässt sich ganz einfach umsetzen, anderes bedarf etwas mehr an Planung und manchmal ist die nachhaltige Entscheidung bestimmt keine einfache Entscheidung. Aber wir finden: Jeder Wanderer sollte sich über das Thema Nachhaltigkeit Gedanken machen und so wenig Abdruck, wie nur möglich, hinterlassen, damit Wandern ein Naturerlebnis bleibt und nicht zur Naturzerstörung wird.