Geben Sie es zu, manchmal fährt man nur in die Alpen, um kulinarische Alpenklassiker wie Kaiserschmarrn und Käsespätzle essen zu können. Nichts steht so sehr für die deftige Küche der Alpenländer wie diese beiden Mehlspeisen, die jedoch vor allem in Österreich heimisch sind. Darüber hinaus gibt es viele weitere Spezialitäten aus den Alpen, wie beispielsweise Älplermagronen oder Schlutzkrapfen. IndenBergen hat für Sie fünf kulinarische Klassiker zusammengestellt, die Sie kennen und probieren müssen. Am besten machen Sie sich jetzt gleich auf nach Tirol, ins Allgäu, in die Schweiz und nach Südtirol, um unsere fünf Klassiker selbst zu verkosten.
1. Tiroler Gröstl – alles aus einer Pfanne
Dieses traditionelle österreichische Pfannengericht entstand daraus, sonntägliche Reste verarbeiten zu müssen. Mittlerweile ist es ein Klassiker, der Wanderern und Aktiven viel Kraft gibt und für einen anstrengenden Tag belohnt. Sie stehen eigentlich auf jeder Hütte und in jedem zünftigen Wirtshaus auf der Karte und doch schafft es jeder Wirt seine eigene köstliche Variante zu zaubern. Die Basis wird aus gekochten und gerösteten Kartoffeln mit Schweine- oder Rindfleischstücken im Eisenpfännchen serviert. Hinzu kommen Speck, Zwiebeln, Kräuter und meist noch ein frisches Spiegelei unter dem sich die Gröstl verstecken. Butterschmalz, Majoran und Kümmel verleihen das perfekte Aroma.
2. Älplermagronen mit Vacherin – für Gourmets
Wer in die Schweiz reist, kommt um Älplermagronen eigentlich nicht herum. Da das Gericht von Sennhütten stammt, die eigenen Käse produzieren, wird es meist mit Vacherin zubereitet. Enthalten in dem Auflauf sind kurze Nudeln, Kartoffeln, Sahne, Käse und Zwiebeln. Sehr nährstoffreich sollte das Gericht die hart arbeitenden Bauern auf der Alm sättigen. Heute befriedigt es Aktive nach einer anstrengenden Tour und schmeckt auf Kindern besonders gut. Dabei bleibt das Gericht nicht in allen Regionen vegetarisch, oft werden Speck oder Schinkenstreifen hinzugefügt. Die feine Hausmannskost finden Sie auf Schweizer Berghütten und in traditionellen Lokalen.
3. Bündner Gerstensuppe – pures Löffelglück
Weit über die Landesgrenzen von Graubünden hinaus ist die Bündner Gerstensuppe bekannt. In jedem Tal des Kantons existiert für die deftige Suppe ein anderes Rezept. Doch eins ist überall gleich: Sie schmeckt nach einer ausgiebigen Radtour oder einer Gipfelbesteigung am besten. Über Nacht eingeweichte Gerste, Gemüse und geräuchertes Fleisch sind die Hauptzutaten der sämigen Suppe. Der reichhaltige Eintopf kann in großen Portionen gekocht werden, weshalb es ihn auch oft auf Ski- und Wanderhütten gibt. Besonders das Bündnerfleisch verleiht der Suppe den hervorragenden Geschmack. Es wird über Wochen hinweg auf Almen und Viehbetrieben gepökelt.
4. Topfenstrudel – gerollter Genuss
Die österreichisch-ungarische Monarchie zeichnet für dieses süße Gebäck verantwortlich, was uns mittags zur Kaffeezeit eine köstliche Pause im Alpenland beschert. Das Strudelgebäck ähnlich einem Apfelstrudel wird mit Topfen gefüllt. Sahne sowie Rosinen und Vanille geben den letzten süßen Pfiff. Anders als Apfelstrudel kann man für den Topfenstrudel auch Blätterteig benutzen, was meist etwas schneller geht. In der Gastronomie dürfen wir den feinen Strudel meist mit einer köstlichen Vanillesoße genießen. Auch in Südtirol ist der Topfenstrudel sehr bekannt, dort wird er meist noch von frischen, heimischen Beeren begleitet.
5. Schlutzkrapfen – Klassiker mit Biss
Obwohl es unzählige Füllungen und Kombinationsvariationen gibt, schmecken die Schlutzkrapfen immer. Sehr oft sind sie die große Spezialität der Alpenhütten, denn als Füllung werden zum Beispiel in Südtirol hausgemachter Ricotta oder Spinat und Rote Bete angeboten. In Tirol finden auch Fleischfüllungen ihren Weg in die Schlutzer, wie die Nudeln oft kurz genannt werden. Die Teigtaschen erinnern an Ravioli oder Maultaschen und sind besonders sättigend nach einem anstrengenden Tag in den Bergen. Serviert werden sie mit Salbeibutter, Parmesan oder Butterbröseln und in Südtirol auch mit Mohnbutter. Die Herstellung erfordert viel Handarbeit, welche meist für den hervorragenden Geschmack verantwortlich ist.
So wird ein Gericht zum Klassiker
Sie fragen sich, warum gerade diese 5 Gerichte Klassiker der Alpenküche sind? Oft liegt der Ursprung der Gerichte in den kleinen Dörfern der Alpen. Da man dort nicht alles anbauen und bewirtschaften kann, mussten die Bewohner kreativ werden. So entwickelte sich über viele Jahre hinweg der ein oder andere Klassiker. Je nach Region kann er also auch ganz verschieden zubereitet werden. Die Produkte, die es vor Ort gibt, wie Eier, Fleisch, Käse oder auch Obst bilden oft die Grundlage für die einzelnen Gerichte, die meistens deftig sind. Der hohe Nährwert versorgt sowohl die körperlich arbeitenden Almwirte als auch die aktiven Sportler, die in den Bergen unterwegs sind.