Meist ist sie die Belohnung nach einer anstrengenden Wanderung: die Mahlzeit auf der Hütte. Dabei muss man sich zwischen allerlei Klassikern und Leckereien entscheiden. Ob Kaiserschmarrn oder Knödel, ein Steak oder einfache Suppe – je nach Vorliebe findet man immer etwas, um satt und wohlig gefüllt den Wandertag zu beenden. Jedoch gibt es in Deutschland auch Berghütten, die ein ganz besonderes kulinarisches Erlebnis bieten. Man erreicht sie teilweise mit Wanderungen, kann zu einigen aber auch mit der Bergbahn oder dem Auto fahren. IndenBergen hat fünf Hütten zusammengestellt, die Wanderer und Feinschmecker in Deutschland unbedingt besuchen sollten.
1. Purtschellerhaus: Hausmannskost aus Kuchl
Vor dem Purtschellerhaus in den Berchtesgadener Alpen wehen zwei Fahnen: Der westliche Teil des Gebäudes gehört zu Deutschland, der östliche Hüttenteil zu Österreich. Auf- und Abstieg kann man sowohl von deutscher als auch von österreichischer Seite aus begehen und oben bietet die Küche Brotzeit, Eintöpfe und täglich wechselnde Fleischgerichte. Sehr zu empfehlen sind die hausgemachten Nudeln, die nach wie vor von der ehemaligen Hüttenwirtin Regina zubereitet werden. Brot, Bier, Schnaps und Milchprodukte – all das stammt aus Betrieben in unmittelbarer Nähe zum Purtschellerhaus. Wer will, kann außerdem auf der Hütte übernachten und den Sonnenaufgang bei einem herrlichen Frühstück auf der Berghütte genießen.
2. Enzianhütte: Urgefühl in Oberstdorf
Wer sich auf derEnzianhütte kulinarisch verwöhnen lassen will, der muss Bergschuhe und Wanderstöcke einpacken, denn sie ist nur zu Fuß erreichbar. Ausgangspunkt für die Wanderung, die 3,5 Stunden dauert, istOberstdorf im Allgäu. Dort parkt man am besten auf dem Fellhornparkplatz und wandert mit viel Vorfreude Richtung Berghütte. Die urige und gemütliche Stube bietet einen Panoramablick und die Köstlichkeiten von Küchenchef Daniel Schwegler obendrauf. Alle kulinarischen Spezialitäten werden stets frisch zubereitet. Auf der Karte findet man unter anderem Wildbratwürste vom Hirsch, den Hüttenburger, Käsefondue oder ein vegetarisches Austernpilz-Schnitzel. Köstliche Desserts und eine große Getränkeauswahl begleiten das Angebot.
3. Wimbachschloss: Wild-Spezialitäten aus Ramsau bei Berchtesgaden
Schon König Max II. schätzte das Wimbachtal als Jagdrevier. Und auch die heutigen Pächter der Berggaststätte Wimbachschloss wissen den Wildreichtum der Region zu nutzen. Neben Rehschinken, Hirschsalami und Gamssuppe gibt es auch warme Gerichte wie Hirschbraten oder Gulasch. Das Schlösschen mit der guten Küche liegt zwischen Watzmann und Hochkalter und kann vom Parkplatz Wimbachbrücke im Bergsteigerdorf Ramsau in etwa 1,5 Stunden zu Fuß erreicht werden. Zu Beginn wandert man über Stege und Brücken durch die Wimbachklamm. Später weiten sich die Schotterflächen und man erreicht die Berggaststätte Wimbachschloss auf 937m.
4. Alpe Sonnhalde: Typisches aus Oberstaufen
Der Weg zur nächsten Hütte startet am Parkplatz Buchenegger Wasserfälle im Allgäu. Am Ende der leichten Wanderung auf breiten Forstwegen erreichen Wanderer nach etwa 45 Minuten die Sennhütte Alpe Sonnhalde. Ziegen- und Kuhkäse werden auf der urigen Demeter-Alpe selbst hergestellt, es gibt Wurst von eigenen Schweinen und Eier von eigenen Hühnern. Die Karte ist klein, aber fein und überzeugt mit typischen Allgäuer Spezialitäten. Der gebackene Ziegenkäse mit Röstkartoffeln ist die Spezialität der Alpe Sonnhalde und viele Wanderer kommen allein wegen dieses Gerichts regelmäßig zum Essen. Wer dieses Schmankerl kosten möchte, sollte sich jedoch besser beeilen, denn ab 2023 sucht die Alpe neue Pächter.
5. Fuchsalm: Weinspezialist aus Balderschwang
Nicht nur kulinarische Gerichte locken Feinschmecker auf die Hütten, auch eine hervorragende Weinauswahl kann über einen Besuch entscheiden. So bietet die Fuchsalm in Balderschwang eine exzellente Auswahl an Weinen aus Deutschland, Österreich, Frankreich und dem Rest der Welt an. Die bewirtschaftete Alm ist im Winter eine Skihütte im Skigebiet Balderschwang und bietet auch im Sommer kulinarischen Genuss aus eigener Produktion. Käse wird hier selbst produziert und als liebevoll angerichtete Spezialität serviert. Wer möchte, kann hier sogar übernachten, was auch zur umfangreichen Weinkarte passt. Am besten mit dem Auto anreisen und die Alm – vor dem Weingenuss – als Ausgangspunkt für Wanderungen nutzen. Informiere dich jedoch im Voraus, ob die Fuchsalm geöffnet hat. Zwischen Winter- und Sommersaison gönnt man sich hier eine wohlverdiente Ruhepause.
Kulinarik macht vor Bergen nicht halt
Auch wenn einige der vorgestellten Berghütten nur zu Fuß erreichbar sind, bieten sie doch feinste Produkte und kulinarische Besonderheiten. Das zeigt einmal mehr, wie hoch man die Kunst schätzen darf, auf teilweise einfach eingerichteten Alpen so ausgezeichnet zu kochen. Wenn dann noch eigene Produkte aus der Landwirtschaft benutzt werden, kann man kaum eine bessere Wertschöpfung erreichen. Unser Tipp: Wer auf den Hütten nach dem kulinarischen Genuss übernachten möchte, sollte das Bett frühzeitig buchen. Die Nacht in den Bergen zu verbringen, wird immer beliebter, die Anzahl der Schlafplätze auf den Hütten, ist jedoch begrenzt. Beliebte Hütten sind in der Hochsaison deshalb schon Wochen im Voraus ausgebucht.
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