Ausgestattet mit Helm, Klettergurt und Klettersteigset geht es ab in die Berge. Warum? Weil Klettersteige einem nicht nur wunderschöne Aussichten und eine spannende neue Erfahrung bieten, sondern auch Geschick, Mut und die Ausdauer fördern. Wer einmal Gefallen an dem Kletterspaß am Drahtseil gefunden hat, wird zukünftig seine Bergziele danach auswählen, wo der schönste Gipfel via Steig zu erreichen ist. Wir von IndenBergen wollen es einfach machen und stellen euch die fünf schönsten Einsteiger-Klettersteige in Österreich vor.
1. Karhorn Klettersteig: Bregenzerwald
Die Orte Warth, Lech und Zürs sind vor allem bei Wintersportlern bekannt und beliebt, aber die umliegende Bergwelt ist auch ein Paradies für Wanderer und Kletterer. Am Karhorn befinden sich gleich zwei Klettersteige, wobei der "Ostgrat-Steig" ideal für Einsteiger und Familien mit Kindern, die bereits erste Erfahrung am Fels mitbringen, ist. Ausgangspunkt für den Karhorn Klettersteig ist die Bergstation des Steffisalp-Sessellifts, von dort aus wandert man 45 Minuten zum Einstieg. Wer sich für den Ostgrat entscheidet ist nach 1,5 - 2 Stunden am Gipfel und zurück geht es dann über den Wanderweg. Einziger Nachteil: Unterwegs gibt es keine Einkehr, also unbedingt Proviant einpacken.
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2. Katrin Klettersteig: Salzkammergut
Die Katrin, der Hausberg der Bad Ischler, ist ein aussichtsreiches Ausflugsziel mitten im Salzkammergut. Gehfaule Kletterer fahren mit der nostalgischen Katrin-Seilbahn hoch, wer es etwas sportlicher mag, erkämpft sich die 1.000 hm bis zur Bergstation auf dem wunderschönen Wanderweg aus eigener Kraft. Von der Gondel aus ist es eine etwa 30-minütige, gut beschilderte Wanderung bis zum Katrin Klettersteig. Der Steig selbst führt dich in luftige Höhen und ist zum Teil sehr exponiert, jedoch nie technisch schwierig und damit auch der ideale Appetitanreger für schwindelfreie Anfänger. Einzigartig sind vor allem die Ausblicke auf gleich sechs Salzkammergut-Seen und der Blick auf den Dachstein.
3. Millnatzenklamm Klettersteig: Lienzer Dolomiten
Auch in Kärnten findet man viele für Anfänger geeignete Klettersteige, wie etwa den Millnatzenklamm Schluchtklettersteig im Lesachtal. Diesen Kletterspaß plant man am besten an einem sonnig-warmen Sommertag, denn der Steig führt entlang mehrerer Wasserfälle – da wird man schon mal nass. Das feuchtfröhliche Klettererlebnis liegt im unteren Schwierigkeitsbereich und ist daher auch für sportliche Familien geeignet. Der Zustieg von Ladstatt aus dauert lediglich 15 Minuten, der Aufstieg bei gemütlichem Tempo etwa 2 Stunden und der Abstieg erfolgt teils über die Forststraße und teils über den Wanderweg. Aufpassen: Die Seile werden im Winter entfernt und der Steig ist somit nur von Mitte Mai bis Mitte Oktober begehbar!
4. Klettersteig Flimspitze: Ischgl
Dieser kurze und gut gesicherte Klettersteig ist für jedermann ein Erlebnis, denn er führt auf den höchsten Gipfel Ischgls, mit atemberaubenden Ausblicken bis in die Berge der Schweiz und Italiens. Nach der Auffahrt mit der Flimjochbahn ins Viderjoch einfach den Wegweisern folgen, dann erreicht man den Einstieg zum Klettersteig in etwa 20 - 30 Minuten. Etwa gleich lange dauert dann auch die Kletterei auf die Flimspitze. Schlüsselstelle ist ein sehr gut gesicherter Kamin, der 10 Meter in die Höhe geht. Der Abstieg erfolgt über den Normalweg zurück zur Idalp, wo man sich hervorragend stärken kann.
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5. Drachenwand: Oberösterreich
Der Drachenwand Klettersteig befindet sich nur 30 Autominuten von Salzburg entfernt und ist eine traumhafte Kletterroute direkt am Mondsee. Auch dieser Steig ist technisch nicht schwer, sollte aber aufgrund seiner 560 Klettermeter nicht unterschätzt werden. Außerdem ist gute Fitness, Schwindelfreiheit beim Aufstieg und Trittsicherheit beim Abstieg absolute Pflicht. Wer diese Voraussetzungen erfüllt und die 30 Minuten Zustieg vom Gasthof Drachenwand geschafft hat, kann einen Klettersteig genießen, der zu jedem Zeitpunkt eine phänomenale Aussicht auf den Mondsee und den Attersee bietet. Die Highlights sind die Hängebrücke, ein luftiges Rastbankerl und das "Drachenloch" ganz oben am Kamm. Einziger Nachteil: Der Steig hat sich schnell zu einem der meistbesuchten Klettersteige in Oberösterreich entwickelt und ist daher an schönen Tagen oft überfüllt.
Österreich: Ein Paradies für Klettersteig-Begeisterte
Mit Helm am Kopf und Drahtseil in der Hand lässt sich die Bergwelt auf eine völlig neue Weise entdecken. Gesicherte Klettersteige machen das vertikale Vergnügen am Fels für eine breite Masse möglich, denn es gibt sie in allen Schwierigkeitsstufen und Ausführungen – vor allem in Österreich. Jährlich werden hier im Schnitt etwa 10 neue Steige errichtet, das Land ist also bestens gerüstet für alle Eisenfresser. Aber völlig egal wie einfach ein Klettersteig ist, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind natürlich trotzdem Voraussetzung. Außerdem muss jede Tour sorgfältig geplant und vorbereitet werden. All das ist erledigt und du besitzt die passende Ausrüstung oder hast sie ausgeliehen? Dann an den Felsen, fertig, los!