Wolken schieben sich vor die Sonne, Nebel zieht auf, ein verdächtiges Knacken im Unterholz. War das gerade eine Stimme? In den Bergen kann es gruselig werden, besonders, wenn man alleine unterwegs ist. Da passiert es schon bisweilen, dass die Fantasie mit einem durchgeht und Wanderer plötzlich an gruselige Berggeister denken. IndenBergen stellt 5 gruselige Berggeister vor, die Wanderern Angst einjagen.
Das Sennentuntschi
Typisch schweizerdeutsch ausgesprochen klingt der Name eher sympathisch und niedlich, aber was sich dahinter verbirgt, ist gar nicht nett. Die Sage zieht sich von den Berner Alpen über Uri, Graubünden, das St. Galler Oberland bis nach Liechtenstein, Vorarlberg, Tirol und Kärnten. Gemeint ist damit eine weibliche Puppe, die sich einsame Hirten und Senner zu ihrem Vergnügen basteln, sie füttern, mit ihr sprechen und sie mit ins Bett nehmen. Irgendwann erwacht die Puppe zum Leben und rächt sich. In einer Variante zieht sie dem Hirten sogar die Haut ab. Die Sage war auch Vorlage für einen Schweizer Film.
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Wolpertinger
Der Wolpertinger ist ein bayrisches Fabelwesen, das eine Mischkreatur aus verschiedenen Tieren darstellt. Ein festes Konzept der Zusammensetzungen gibt es dabei nicht. Es können also alle Tiere beliebig miteinander kombiniert werden. Dass Wanderer allerdings einem solchen Waldgeist begegnen, ist recht unwahrscheinlich, denn der Wolpertinger ist sehr scheu. Die Legende besagt, dass man ihn nur fangen kann, wenn man ihm Salz auf den Schwanz streut. Ferner heißt es, dass der Wolpertinger nur von jungen, hübschen Frauen zum rechten Zeitpunkt, an einem bestimmten Ort in Begleitung der richtigen männlichen Person gesehen werden kann.
Baba Jaga
Ein altes Haus, das tief im Wald auf Hühnerbeinen steht und eine gruselige Hexe, die darin wohnt. Das ist Baba Jaga oder auch Baba Yaga, wie sie vor allem in der slawischen Mythologie bekannt ist. Die Figur, die als alte, dürre Frau in Erscheinung tritt, frisst Menschen und schmückt den Zaun rund um ihr Haus mit Totenschädeln. Zwar besitzt Baba Jaga einen Besen, allerdings benutzt sie diesen nur, um ihre Spuren zu verwischen. Zur Fortbewegung benutzt die Hexe einen Mörser, auf dem sie reitet. Besonders in tschechischen, polnischen und russischen Märchen kommt die Hexe immer wieder vor. Auch über sie wurde bereits ein Film gedreht.
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Rübezahl
Einer der bekanntesten Berggeister ist Rübezahl, der angeblich im Riesengebirge haust. Er erscheint den Menschen in ganz verschiedenen Formen, manchmal als Mönch in einer grauen Kutte, aber auch als Tier, und ist der Herr über das Wetter im Riesengebirge. So schickt er Eis, Schnee, Hagel und Sturm, wo Wanderer eben noch Sonne und schönes Wetter erlebt haben. Angeblich besitzt Rübezahl einen Garten mit magischen Kräutern, den er gegen Eindringlinge verteidigt. Den Berggeist Rübezahl zu nennen, sollten Wanderer lieber unterlassen, weil das seinen Zorn heraufbeschwört. Die korrekte Anrede lautet Herr der Berge.
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Waldschrat
Dieser kleine Kerl ist der Berggeist, vor dem sich Wanderer am wenigsten von all den genannten Berggeistern fürchten müssen, da es sich hierbei eher um einen Zwerg oder Kobold handelt, der zwar unangenehm und lästig werden kann, aber nicht wirklich gefährlich ist. Es macht ihm in seiner bösartigen Natur einfach sehr viel Spaß, Menschen und Tiere zu ärgern und Albträume zu verursachen. Der Schrat ist unsichtbar, wird er aber doch einmal gesichtet, fällt er durch sein ungepflegtes Äußeres und zotteliges Haar auf.
Aberglaube in den Bergen
In der Vergangenheit dienten Sagen, Legenden und der Glaube an Berggeister oft dazu, unerklärlichen Phänomenen einen Grund zu geben. So wurden unerwartete Wetterumschwünge, Stürme und Hagelschauer etwa durch die Launen des Berggeistes Rübezahl erklärt. Und ebenso war der Waldschrat schuld, wenn die Tiere im Stall plötzlich unruhig wurden oder ein Werkzeug einfach nicht mehr auffindbar war. Aber trotzdem … wer kann schon mit Sicherheit sagen, was sich alles in den Bergen und den Wäldern versteckt. Auch um die Externsteine im Teutoburger Wald ranken verschiedene Sagen und Geschichten.