Die Partnachklamm ist eine 700 m lange, vom Wildbach Partnach bis zu über 80 Meter tief eingeschnittene Klamm im oberbayrischen Reintal. 1912 zum Naturdenkmal erklärt und seitdem für Besucher begehbar, zählt das Geotop zu den Hauptattraktionen Garmisch-Partenkirchens. Vor allem in den Sommermonaten lockt die Klamm täglich Scharen von Besuchern an. Die Partnachklamm ist aber nicht nur ein lohnenswertes Ausflugsziel. Sie ist auch der Einstieg für eine Vielzahl toller Bergwanderungen im Reintal. IndenBergen hat alles Wissenswerte rund um das beeindruckende Naturschauspiel für dich zusammengestellt.
Partnachklamm: Vom Triftbach zum populären Ausflugsziel
Bereits im 18. Jahrhundert wagten sich mutige Einheimische in die Partnachklamm, um unter Lebensgefahr Brennholz zu transportieren. Bis in die 60er-Jahre wurde die Klamm als Triftbach genutzt. Mit einem Erkennungszeichen des Eigentümers gekennzeichnet, wurden die Holzstämme in den Fluss geworfen und vom Schmelzwasser zu Tal transportiert. Das Lösen von verkeilten Baumstämmen forderte über die Jahre jedoch viele Menschenleben. Schnell wurden Stimmen laut, die eine Erschließung der Partnachklamm forderten. Dies geschah 1886 durch das Anlegen eines Triftsteigs. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es dann zur touristischen Erschließung der Schlucht. Dabei wurden unter extremen Belastungen sogar Tunnel in das Gestein gehauen. Über einen gut ausgebauten Wanderweg kann die Klamm heute bei guten Witterungsbedingungen ganzjährig begangen werden.
So ist die Partnachklamm entstanden
Vor rund 240 Millionen Jahren bildeten sich auf dem Gebiet der heutigen Partnachklamm auf dem Grunde eines flachen Meeres dunkelgraue, harte Schichten alpinen Muschelkalks. Etwa fünf Millionen Jahre später lagerten sich deutlich weichere Mergel ab, die sogenannten „Partnachschichten“. Im Rahmen der alpidischen Faltung entstand aus diesen Gesteinsschichten der „Wamberger Sattel“. Die Erosionskraft der vom Schneeferner auf dem Zugspitzplatt gespeisten Partnach war groß genug, um die weicheren Schichten schnell abzutragen, mit der anhaltenden Gelände-Hebung Schritt zu halten und sich so durch den harten alpinen Muschelkalk zuschneiden. So bildet der Fluss heute im Bereich des Muschelkalkes die typische, eng eingeschnittene Talform einer Klamm, in den Bereichen der weicheren Partnachschichten herrschen breitere Talformen vor.
Anreise, Preise und Öffnungszeiten
Die Partnachklamm befindet sich nahe dem Ortsteil Partenkirchen. Vom Parkplatz des Olympia-Skistadions aus führt ein rund 20-minütiger, ebenerdiger Spazierweg zum Eingang der Klamm. Alternativ können die Besucher sich von einer der bereitstehenden Pferdekutschen bequem dorthin chauffieren lassen – besonders für Kinder ein unvergessliches Erlebnis. Tagsüber zahlen Erwachsene 6,- € Eintritt, Kurgäste oder Einheimische 5,- €. Für Kinder und Jugendliche kostet der Eintritt 3,- €. Außerhalb der Öffnungszeiten ist die Klamm aus Sicherheitsgründen geschlossen. Bitte beachten: In der Klamm tropft und rieselt das Wasser auch nach längerer Zeit ohne Niederschlag von den Wänden. Festes Schuhwerk ist daher unerlässlich und Regenbekleidung empfehlenswert.
Gut zu wissen: Sommer wie Winter – ein top Ausflugsziel
Während die meisten Schluchten in der kalten Jahreszeit geschlossen sind, bietet die Partnachklamm das ganze Jahr über ein einzigartiges Naturschauspiel. Im Winter ragen von den steilen Felswänden meterlange Eiszapfen, die zu riesigen Eiswänden zusammenwachsen. Aus den Felsen quellen glasklare, dicke Eisschichten und die eisige Partnach bahnt sich ihren Weg zwischen eisbedeckten Felsbrocken und Eiszapfen. So ist die Partnachklamm das ganze Jahr über ein tolles Erlebnis. Am oberen Ausgang der Klamm laden verschiedene Wanderwege zu einer Bergtour ein. Die Auswahl ist groß. Zur Wahl stehen sowohl leichte Wanderungen zur nächstgelegenen Almhütte als auch anspruchsvolle Touren, wie auf die Zugspitze oder zum Schloss Schachen.
Wissenswertes zur Region
Ebenfalls im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, in der Nähe von Mittenwald, befindet sich die Höllentalklamm bei Grainau-Hammersbach, die kleinere, teilweise auf österreichischem Gebiet gelegene Leutaschklamm, die seit 2006 mit einem eindrucksvollen Klammsteig erschlossen ist, und die Schleifmühlklamm bei Unterammergau. Aber die Region hat weit mehr als imposante Schluchten zu bieten. Im Winter lädt Garmisch-Partenkirchen zum Skifahren, Snowboarden und Skilanglauf. Im Sommer finden Wanderer, Kletterer und Mountainbiker ein endloses Angebot an Touren aller Schwierigkeitsgrade.