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7 kuriose Bergnamen und ihre Geschichten

Berchtesgadener Land
© Pixabay

Nicht alle Berge haben so stimmungsvoll klingende Namen wie Sonnblick, Hochkönig und Kristallwand. Manche Bergnamen sind vielmehr kurios, hören sich seltsam an und werden mit ihrer fragwürdigen Bezeichnung der schönen Umgebung absolut nicht gerecht. Doch hinter jedem Namen steckt meist auch eine Geschichte - kennt man diese, wundert man sich nicht mehr über Namen wie Misthaufen, Katzenbuckel und Kotzen. IndenBergen stellt dir sieben der kuriosesten Bergnamen vor und hat versucht herauszufinden, welche Geschichte hinter diesen Namen steckt.

1. Katzenbuckel

Der sogenannte Katzenbuckel ist der höchste Berg im baden-württembergischen Odenwald und misst 626 m. Vom Gipfel des erloschenen Vulkans bietet sich ein erstklassiger Rundumblick auf den Odenwald. Damit Wanderer und Spaziergänger das Panorama von noch weiter oben genießen können, wurde auf der Kuppe des Katzenbuckels zusätzlich ein 18 Meter hoher Aussichtsturm errichtet. Woher der Name des Berges genau kommt, ist leider unklar. Es gibt zwei Vermutungen: Zum einen könnte die Form des Berges unsere Vorfahren an den Buckel einer Katze erinnert haben, zum anderen wird aber auch erzählt, dass die Bergbenennung auf einen alten Stammesnamen der Chatten zurückgeht.

2. Misthaufen

Wenn jemand erzählt, dass er am Wochenende den Misthaufen bestiegen hat, klingt das nicht spektakulär sondern ein bisschen eklig. Dabei ist der Misthaufen in diesem Fall keine Ansammlung von Dung vor den Toren eines Bauernhofs, sondern ein 2.436 Meter hoher Berg in Vorarlberg. Seinen Namen verdankt der Gipfel dennoch seiner Ähnlichkeit zu den etwas kleineren Misthaufen im Tal. In den Gemeinden Vorarlbergs wurde der Mist nämlich immer als eckiger Haufen aufgeschüttet. Kein Wunder also, dass die rechteckige Form des besagten Berges mit dem Düngematerial assoziiert wurde.

3. Watzmann

Der Watzmann ist nicht nur der höchste Berg, sondern auch das Wahrzeichen Berchtesgardens. Außerdem wird das Bergmassiv von einer schaurigen Sage umwoben. Das als Familie bezeichnete Gebirge besteht aus dem Watzmann mit 2.713 m und dem Kleinen Watzmann mit 2.307 m, auch Watzmannfrau genannt. Rundherum befinden sich mehrere kleine Gipfel, die sogenannten Watzmannkinder. Doch wie kam es zu diesen Namen? Vor langer, langer Zeit lebte der grausame König Watzmann mit Frau und Kindern am Königssee. Zur Strafe für seine grausamen Taten wurde der böse König mitsamt seiner Familie in Stein verwandelt. Grausam ist er allerdings geblieben, denn das Watzmannmassiv wird für seine unberechenbaren Wetterumschwünge gefürchtet.

Watzmann im Berchtesgadener Land
© Pixabay
Der Sage nach wurde die Königsfamilie Watzmann zum Berg versteinert.

4. Predigtstuhl

In der Nähe von Bad Reichenhall in Bayern liegt der 1.613 Meter hohe Predigtstuhl. Der katholisch klingende Berg gehört den Berchtesgadener Alpen an und der Gipfel ist nicht nur zu Fuß, sondern auch mit der Predigtstuhlbahn zu erreichen. Besagte Bahn ist übrigens die älteste, im Original erhaltene und noch fahrende Seilbahn der Welt. Zu seinem Namen kam der Predigtstuhl, weil man von seinem Gipfel aus die komplette Umgebung sehen kann. Dadurch wurde der Berg mit der Kanzel, auch Predigtstuhl genannt, in einer Kirche verglichen. Das ist eine erhöhte Einrichtung, von der aus früher die Predigt gehalten wurde. Noch mehr schöne Wanderziele in Bayern, findest du hier >>

5. Hochunnütz

Gemeinsam mit Hinterunnütz (2.007 m) und Vorderunnütz (2.078 m) ist der Hochunnütz (2.075 m) ein beliebtes Ausflugsziel am Rofan in Österreich. Steinige, schmale Steige führen in mittelschweren Bergwanderungen auf die einzelnen Gipfel, die mit ihrer kargen Erscheinungsform begeistern. Der Weg nach oben ist also alles andere als unnütz. Der Name der drei Berge kommt dennoch nicht von ungefähr. Früher wurden die drei Gipfel tatsächlich als unnütz angesehen, weil an ihren Hängen weder Almwirtschaft noch Ackerbau betrieben werden konnten.

6. Haariger Rücken

Ein haariger Rücken kann auch entzücken. Zumindest dann, wenn es sich dabei nicht um die Rückseite eines menschlichen Artgenossen, sondern um den Bergrücken handelt, an dem Wanderer auf ihrem Weg zur Stalkarspitze (2.350 Meter) vorbeikommen. Haare wachsen dem Bergrücken keine. Dafür werden Bergsteiger von wildem Fels empfangen. Weil die Überschreitung kein Zuckerschlecken ist, sondern auch für Trittsichere zu einer "haarigen Angelegenheit" werden kann, wurde der Rücken nach seinem rauen Fels benannt.

7. Kotzen

Der sogenannte Kotzen kann im Karwendelgebirge bestiegen werden. Dabei ist der Aufstieg auf den 1.771 Meter hohen Gipfel alles andere als zum Kotzen. Im Gegenteil, die Kotzen-Runde punktet mit idyllischen Waldwegen und gut gesicherten Steigen. Am Gipfel des Kotzens wartet dann ein herrlicher Ausblick auf den blauen Sylvensteinspeichersee. Wie der Berg also zu diesem unschönen Namen kam, wirft Rätsel auf. Die logischste Erklärung besagt, dass der Kotzen wohl über eine lange Zeit hinweg zu seinem Namen gekommen ist, der sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder leicht gewandelt hat. Wer einmal zum Wandern in der Karwendelregion ist, sollte einen Besuch der sagenumwobenen Leutaschklamm fest einplanen.

Bergnamen kennenlernen mit dem Smartphone

Wetten, dass du beim nächsten Mal, wenn du eine Wanderkarte aufschlägst, nach weiteren kuriosen Bergnamen suchst? Wer darüber hinaus immer informiert sein möchte, welche Gipfel sich aktuell auf einer Wanderung um ihn herum befinden, muss nicht immer zur Karte greifen. Spezielle Apps wie PeakFinder zeigen die umliegenden Berggipfel und -Namen dank einer hinterlegten Datenbank an. Dazu muss die Kamera des Smartphones nur in die jeweilige Richtung gehalten werden und anschließend werden mithilfe von GPS, dem aktuellen Standort und der Blickrichtung alle Gipfel ermittelt und auf dem Display ausgespielt.

Miriam

Über Miriam

Für Miriam müssen es keine großen Höhenmeter sein. Abwechslungsreich und gespickt mit schönen Aussichten sind die perfekten Wanderwege für sie und wenn am Ende noch eine schöne Hütte wartet, ist der Tag in den Bergen perfekt.