Die Auswahl an Funktionskleidung ist riesig, doch nicht alle Outdoormarken sind kritisch bei der Produktion ihrer Kleidung. Naturliebhaber, die versuchen Ressourcen zu sparen und Ausbeutung zu verhindern, wählen deshalb vermehrt nachhaltige Kleidung. Welche Anbieter auf dem Markt in Sachen Nachhaltigkeit die Nase vorne haben und welche Outdoor-Bekleidung sich wirklich lohnt zu kaufen, hat IndenBergen für dich zusammengestellt.
Tierra, nachhaltiger Ästhet aus Schweden
Die schwedische Marke Tierra ist seit 1983 auf dem Markt und hat sich auf Outdoor-Bekleidung spezialisiert. 2017 brachte die Firma mit die weltweit erste komplette Öko-Funktionsjacke auf den Markt und heimste dafür auf der ISPO (Internationale Fachmesse für Sportartikel und Sportmode) den Award in der Sparte Eco Responsibility ein. Verarbeitet werden ausschließlich nachwachsende Rohstoffe, und Fasern die ressourcenschonender sind und bei der Herstellung weniger Energie gebrauchen. Außerdem wird auf Biozide verzichtet.
Und ja, auch Tierra produziert in Asien. Etwas mehr als ein Drittel wird im Vietnam genäht, in China nur zwei Prozent und der Rest wird in Europa produziert, vorwiegend in Litauen, der Ukraine und in Portugal.
Patagonia, bekannter Vorreiter aus den USA
Die amerikanische Marke ist nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit ein Vorreiter, sondern auch in ihrer Unternehmenskultur. Globale Erwärmung und ihre Folgen werden bei Patagonia ernst genommen und bei der Produktion berücksichtigt. Ihre Mission lautet demnach auch, die bestmöglichen Produkte zu produzieren, die nicht unnötig Schaden anrichten. Der Vorreiter geht sogar noch einen Schritt weiter und versucht mit dem Unternehmen Lösungen zu finden, die inspirieren. Mit ihrer Unternehmenspolitik versuchen sie Produktionsketten zu optimieren, unterstützen Aktivisten und animieren ihre eigenen Mitarbeiter weniger C02 zu produzieren. Ihr Rücknahme-System, bei dem gebrauchte Ware wieder zurückgebracht werden kann und so wieder im Umlauf kommt, ist schon von vielen anderen Firmen als Konzept übernommen worden.
Kaipara – Deutscher Merinowolle-Spezialist
Dieses kleine Unternehmen aus Donauwörth in Bayern hat sich der Merinowolle verschrieben. Frank Selter, der bei einer längeren Reise in Neuseeland auf die funktionsreiche Wolle gestoßen ist, hat mit Kaipara sein eigenes Unternehmen gegründet. Der Name ist maorisch, gehört zum indigenen Volk, dass in Neuseeland zu Hause ist und sehr naturverbunden ist. Kaipara zu Deutsch „Sportlicher Wettbewerb“, ist nicht nur Name sondern auch Programm. Der sportliche Geist ist in diesem Falle umweltbewusst und setzt auf Nachhaltigkeit, denn der Wolle wird nichts beigemischt und weil sie ein Naturprodukt ist auch total kompostierbar. Außerdem findet die gesamte Produktion in Deutschland statt.
Pyua – Deutscher Eco-Stylist
Bei der Deutschen Funktionsbekleidungsmarke PYUA aus Kiel kommt Style, Funktion und Nachhaltigkeit zusammen. Das harmoniert so gut, dass die Marke im Jahre 2013/14 gleich mit dem Bundespreis für Ecodesign ausgezeichnet wurde. Auch an der ISPO (Internationale Fachmesse für Sportartikel und Sportmode) in München konnte PYUA schon mehrere Preise entgegennehmen. Die stylische Outdoor-Bekleidung wird aus recycelten und recycelfähigen Polyester-Materialien hergestellt. Die Marke setzt wie der Amerikanische Riese Patagonia auf ein Kreislaufsystem, bei dem Produkte zurückgenommen werden und in Form eines neuen Kleidungsstückes ein zweites Leben erhalten.
Vaude – Deutscher Nachhaltigkeitskönig
Das deutsche Traditionsunternehmen, dass seit den 70er-Jahren existiert, hat in Sachen Nachhaltigkeit die Nase vorn. 2015 war Vaude von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis mit dem Titel „Deutschlands nachhaltigsten Marke“ ausgezeichnet worden. Die Marke hat in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen erhalten, weil ihr ökologisches Engagement Vorbildcharakter aufweist. Vaude ist ein Partner von WWF und Mitglied der Fair Wear Foundation, die bei den Produktionsstätten für faire Löhne sorgt. Des Weiteren gehört Vaude zu den umweltbewussten Marken, die bei 72 Prozent der Kollektion auf PFC verzichtet. Ein Stoff, der nicht nur kaum wieder abbaubar ist, aber auch unter Verdacht ist, krebserregend zu sein.
Praktische Tipps zur Nachhaltigkeit
Was ist eigentlich nachhaltig? Dafür hat man doch Siegel, oder? Aber welche sind denn offiziell und auch vertrauenswürdig? Es gibt mittlerweile so viele Siegel, dass man als Kunde schnell den Überblick verliert. Hier ein paar einfache Tipps für den nachhaltigen Kauf und Gebrauch von Outdoor-Kleidung:
- Erst überlegen, dann kaufen: Vielleicht ist die Frage garnicht, wo du eine nachhaltige Jacke findest, sondern ob du überhaupt eine neue Jacke brauchst? Oder, wie wäre es mit einer gebrauchten Jacke aus zweiter Hand?
- Hochwertige Materialien: Fast-Fashion vermeiden und auf Kleidung aus langlebigen Materialien die gut verarbeitet wurden achten.
- Naturstoffe oder Recyceltes: Entscheide dich für Outdoorbekleidung aus Naturfaser oder recycelten Kunstfasern.
- Nach dem Kauf: Pflege deine Outdoorkleidung richtig, dann wird sie dich länger begleiten.
- Produktion und Transport: Marken die nichts zu verbergen haben, sind mit ihren Produktionsstandorten und Lieferketten sehr transparent.