Wanderschuhe sind unglaublich robust und langlebig. Aber leider kommt trotzdem irgendwann der Moment, wo sie einfach nicht mehr passen oder so abgenutzt sind, dass es Zeit für ein neues Paar wird. Dann heißt es, ein Modell zu finden, das genauso perfekt passt wie das vorherige. Schließlich gibt es kaum etwas Schlimmeres beim Wandern, als schmerzende Füße und große Blasen. Dieser Artikel gibt 10 praktische Tipps für den Kauf neuer Wanderschuhe.
Es gibt viele verschiedene Arten von Wanderschuhen. Diese werden normalerweise in vier Kategorien (A bis D) eingeteilt:
Für den durchschnittlichen Wanderer reichen Schuhe der Gruppen A bis C – je nach Geschmack und Einsatzgebiet – vollkommen aus. Immer beliebter werden auch sogenannte "Trail-Runner", eine Mischung aus Laufschuh und Bergstiefel. Die sehr leichten Schuhe ersetzen immer öfter schwere Bergstiefel, doch haben auch ihre Nachteile. Beim Kauf eines neuen Wanderschuhs im Geschäft ist es daher sinnvoll, immer anzugeben, für welche Art von Touren und Wanderungen die Schuhe benötigt werden und wie erfahren man in den Bergen ist.
Lesetipp: Trailrunner vs. Wanderstiefel: Was sind die Unterschiede?
Eigentlich scheint es logisch, sollte aber trotzdem zur Sicherheit noch einmal erwähnt werden: Wer Wanderschuhe kaufen möchte, sollte sie auch anprobieren. Demnach ist es trotz vieler guter Angebote im Internet immer noch am besten, in ein Sportgeschäft zu gehen, um dort in den Schuhen zu laufen und mit einem Experten zu sprechen. Viele Geschäfte bieten auch die Möglichkeit, mit den Schuhen über Steine oder bergauf zu laufen, um den Sitz zu prüfen. Dies sollte für einen gut sitzenden Wanderschuh unbedingt in Anspruch genommen werden. Und auch wenn die Wanderschuhe am Ende etwas teurer sind, handelt es sich dabei ja um eine langfristige Investition.
Nichts ist schlimmer, als an einem Samstag in ein Einkaufszentrum oder in eine Fußgängerzone zu fahren, weil man dort etwas kaufen will, das wohlüberlegt sein und in aller Ruhe entschieden werden soll. Denn das mit der Ruhe wird an einem Samstag nichts. Demnach ist es besser, einen Wanderschuh unter der Woche zu kaufen, weil der Verkäufer dort auch Gelegenheit hat, sich wirklich Zeit zu nehmen. Sinnvoll ist es auch, mittags zu gehen, da die Füße zu dem Zeitpunkt oft angeschwollen sind.
Wanderer, die schon über ein paar Berg- oder Wanderschuhe verfügen, die über Jahre hinweg gute Dienste geleistet haben, sollten diese beim Kauf der neuen Wanderschuhe mitnehmen. Auf diese Weise kann der Verkäufer gleich ein vergleichbares Modell finden, anstatt dass zuerst Hunderte von Schuhen anprobiert werden müssen. Never change a winning team.
Eigentlich sollte man ja meinen, dass man seine eigene Schuhgröße kennt, aber tatsächlich werden viele Wanderschuhe zu klein oder zu groß gekauft. Das fällt spätestens beim ersten Mal länger bergab gehen auf. Demnach ist es besser, die Füße im Geschäft noch einmal ausmessen zu lassen.
Weitere Tipps für das Anprobieren im Geschäft:
Je nach Einsatzgebiet fällt auch die Wahl der Wandersocken unterschiedlich aus. Auch hier gibt es große Unterschiede: Von leichten Funktionssocken, die kaum gepolstert und sehr atmungsaktiv sind, bis hin zu Socken, die bis unters Knie reichen, mit Verstärkungen an der Ferse, an den Zehen und am Schienbein. Hier gibt es kein richtig und kein falsch – sondern lediglich Empfehlungen für verschiedene Einsatzbereiche, doch am Ende ist die Entscheidung sehr davon abhängig, mit welchen Wandersocken man sich wohl fühlt.
Wanderschuhe sollten immer danach ausgewählt werden, welche am besten passen. Nebensächlich sind dabei Farbe, Design oder der Hersteller. Denn wenn man auf dem Gipfel eines Berges steht und muss den ganzen Weg nach unten mit unfassbar schmerzenden Füßen laufen, nützt einem auch der trendigste Stil des Schuhs nichts. Daher sollten mehrere Modelle von verschiedenen Herstellern anprobiert und Probe gelaufen werden, damit man sicher sein kann, den perfekten Schuh gefunden zu haben.
Wenn die Schuhe einmal gekauft sind, bedeutet das aber noch nicht, dass Wanderer damit sofort einfach loslaufen sollten. Spätestens ab der Blase Nummer eins fällt auf, dass das ein Fehler war. Besser ist es da, den Schuh daheim (möglichst mit dicken Socken) einzulaufen. So kann auch kontrolliert werden, ob der Schuh vielleicht doch irgendwo drückt, was bisher im Geschäft nicht bemerkt wurde. Und es ist sicher besser, dies zu Hause zu bemerken, anstatt auf 3.000 m Höhe. Auch einige kurze Spaziergänge mit den Schuhen sind sehr zu empfehlen.
Die Sohlen, die sich standardmäßig in Wanderschuhen befinden, sind oft eher simpel und nicht für spezielle Ansprüche gedacht. Aber spezielle Einlegesohlen können eine gute Investition sein, denn so erhält der Fuß noch bessere Unterstützung. Das kann für besseren Halt und weniger Schmerzen sorgen.
Haben Wanderer einmal einen Schuh gefunden, der hervorragend passt, ist es immer schwierig, ein neues Paar kaufen zu müssen. Damit das möglichst lange nicht passiert, kann eine gute Pflege der Wanderschuhe helfen, den Schuh lange zu erhalten. Wanderschuhe sollten zum Beispiel nach einer Wanderung nicht einfach in die Ecke gestellt, sondern erst einmal gründlich sauber gemacht und gepflegt werden. Handelt es sich um Schuhe aus Leder, brauchen diese eine besondere Pflegeprozedur. Wenn es Schuhe aus Gore-Tex Material sind, freuen sie sich auch gelegentlich über ein Bad. Auf diese Weise werden die Membranen von Schmutz gereinigt.
Im Sommer trete ich meistens in die Pedale. Dann sind mein Bike und ich unzertrennlich. Am liebsten fahre ich aufwärts mit einer schönen Berghütte als Ziel, wo ich mir dann den verdienten Kaspressknödel so richtig schmecken lasse.
