Hast du dich beim Wandern auch schon gefragt, warum immer wieder aufeinander gestapelte Steinhaufen auftauchen? Diese haben verschiedene Bedeutungen. Sie können Markierungen zur Orientierungshilfe darstellen oder aber auch eine religiöse Bedeutung haben, wie in Südamerika oder Asien. Deshalb begegnen Wanderer solchen Steintürmen überall auf der Welt. IndenBergen erklärt, was es mit den Steintürmen an Wanderwegen, genannt Steinmännchen, auf sich hat.
Warum bauen Wanderer Steintürme?
Aufeinander gestapelte Steintürme haben in verschiedenen Kulturen auch unterschiedliche Bedeutungen. Gemäß der griechischen Mythologie werden die Steintürme mit Hermes, dem Gott der Reisenden in Verbindung gebracht. In skandinavischen Ländern dienen die Steinmännchen zum Schutz gegen Trolle und als Orientierungspunkte auf den Wegen bei nebeligem Wetter. Bei den Inuit kamen sie bei der Jagd auf Rentiere zum Einsatz und in einigen buddhistischen Kulturen gelten die Steintürme als heilig. In westlichen Kulturen sind sie aber eher für die Navigation gedacht, da sich auch in den Alpen das Wetter schnell ändern kann.
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Die Entstehung von Steinstapeln und Steinmännchen
Steinstapel an Wanderwegen werden schon seit Jahrhunderten gebaut. Manche von ihnen sind selbst mehrere hundert Jahre alt. Untersuchungen haben gezeigt, dass dieses Ritual aus der Bronzezeit stammt. Menschen machten damals Steinstapel, um Särge, Knochen oder die Asche von Verstorbenen darunter zu platzieren. Diese wurden oberhalb oder unterhalb des Dorfes gebaut, wo der Verstorbene gelebt hat. Heutige Steinmännchen sind zwischen 30 cm und 1,5 m hoch, aber es gibt natürlich auch Ausnahmen, die viel höher sind.
Viele Namen für die Steintürme
Die Steinstapel haben auf der ganzen Welt viele verschiedene Namen. So heißen sie Steinmännchen im deutschsprachigen Raum, im Englischen werden sie cairns genannt. Bei den Inuit werden sie inuktitut genannt, in Kroatien gromila und in Frankreich galgal oder tumulus. Im Allgäu werden sie Steinmandl genannt und werden dort auch mit Kunst kombiniert.
Der richtige Umgang mit den Steinmännchen
Viele Wanderer wissen nicht um die Bedeutung der Steintürme am Wegesrand und machen sich einen Spaß daraus, daneben selbst einen kleinen Steinturm zu errichten. So entstehen manchmal ganze Armeen von Steinmännchen. Das sieht zwar amüsant aus, untergräbt aber die eigentliche Funktion der Orientierungshilfe. Leider finden es auch einige Wanderer komisch, diese Steintürme umzuwerfen, aber darauf sollte natürlich verzichtet werden. Wenn schon nicht in jeder Kultur heilig, so dienen die Steintürme der Sicherheit von Wanderern in den Bergen. Andererseits gibt es auch Regionen, die explizit mit Steinmännchen werben.
Glaube und Aberglaube beim Wandern
Berge faszinieren Menschen seit Jahrhunderten und zahlreiche Geschichten ranken sich um die Giganten aus Fels und Stein. Das beginnt bei Berggeistern wie dem Rübezahl, führt über die Steinmännchen bis hin zu Gipfelkreuzen. Nicht wenige Alpinisten tragen auch Glücksbringer bei sich. Ebenso gibt es auch Wanderwege mit religiöser Bedeutung. Das umfasst etwa Pilgerwege wie den Jakobsweg. Steinmännchen sind sicher nur ein Aspekt von Aberglaube und Mythen, die mit Wandern in Verbindung stehen.